Bremsbelagstaub ist giftiger als Dieselabgase - Studie

Von: Volodymyr Kolominov | 17.02.2025, 11:11
Bremsbelagstaub ist giftiger als Dieselabgase - Studie

Forscher der Universität Southampton haben herausgefunden, dass mikroskopisch kleine Partikel, die durch den Verschleiß von Bremsbelägen freigesetzt werden, für die Lunge schädlicher sein können als Dieselabgase. Die Studie, die von Biomedcentral in der Fachzeitschrift Particle and Fibre Toxicology veröffentlicht wurde, bringt hohe Kupferkonzentrationen in den Bremsbelägen mit einer erhöhten toxischen Wirkung in Verbindung.

Was bekannt ist

Bisher lag der Schwerpunkt auf Autoabgasen, doch es gibt noch andere Quellen der Luftverschmutzung - Reifenabrieb, Abnutzung der Straßenoberfläche und Bremsbeläge. Diese tragen heute im Vereinigten Königreich und in Europa am meisten zur Luftverschmutzung durch Feinstaub (PM) bei.


"Nicht-abgasbedingte" Verschmutzungsquellen sind heute für den Großteil der Feinstaubemissionen von Fahrzeugen im Vereinigten Königreich und in Teilen Europas verantwortlich. Illustration: Partikel- und Fasertoxikologie

Forscher der Universität Southampton testeten vier verschiedene Arten von Bremsbelägen mit unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen:

  • Low-metallic,
  • Halbmetallisch,
  • Organisch asbestfrei,
  • Hybrid-Keramik.

Die nicht asbesthaltigen organischen Beläge erwiesen sich als am schädlichsten für die Lungenzellen - sie lösten Entzündungen und andere Toxizitätsmarker aus, und zwar stärker als Dieselabgaspartikel. Am zweitschädlichsten waren Keramikbeläge. Beide Arten enthalten hohe Mengen an Kupfer.

Die Forscher entfernten später das Kupfer aus den Partikeln und stellten fest, dass die Toxizität abnahm. Dies deutet auf die Notwendigkeit hin, die Verwendung von Kupfer in Bremssystemen einzuschränken.

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass auch der Umstieg auf Elektroautos die Straßen nicht "sauberer" machen wird. Auch wenn sie keine Emissionen haben, werden die beim Bremsen und Fahren entstehenden Partikel weiterhin ein Problem darstellen. Rechtsvorschriften, die jetzt nur die Abgasemissionen regeln, sind möglicherweise nicht wirksam genug, um die menschliche Gesundheit in Zukunft zu schützen.

Quelle: Partikel- und Fasertoxikologie