Estland könnte aufgrund von Lieferverzögerungen eine Alternative zu US-HIMARS kaufen

Von: Mykhailo Stoliar | 18.02.2025, 10:44

Estland erwägt die Anschaffung alternativer hochpräziser Langstrecken-Raketensysteme, da die Vereinigten Staaten nicht in der Lage sind, die M142 HIMARS rechtzeitig zu liefern.

Was bekannt ist

In einem Interview mit Breaking Defence sagte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur, dass es ernsthafte Bedenken wegen der Verzögerungen bei der Ausführung des HIMARS-Auftrags gebe und dass keine Zeit zum Warten bleibe. Wenn sich die Situation nicht ändert, wird Tallinn möglicherweise ein ähnliches System von einem anderen Hersteller kaufen.

Estland hat seine erste HIMARS-Bestellung im Jahr 2022 im Wert von 200 Millionen Euro aufgegeben. Die Beschaffungsgenehmigung sah sechs HIMARS-Raketenwerfer, 18 ATACMS-Raketen, 36 GMLRS-"Pakete" (je sechs Raketen) und 72 ER-GMLRS-"Pakete" im Gesamtwert von bis zu 500 Millionen US-Dollar vor. Die ersten Einheiten sollen jedoch erst im Jahr 2025 geliefert werden, was Anlass zur Sorge gibt.


Das M142 HIMARS-System und ATACMS-Raketen. Illustration: Mariusz Burcz

Je nachdem, wie Washington auf die Forderungen Estlands reagiert, wird Tallinn entweder die zweite Tranche von HIMARS bereitstellen oder den Kurs ändern und möglicherweise eine Alternative wählen. Die Entscheidung über die gewählte Plattform wird in "ein paar Monaten" fallen.

Als Alternative könnte Estland das koreanische K239 Chunmoo kaufen, wie es Polen getan hat, oder das israelische PULS-System, das kürzlich von Deutschland bestellt wurde. Die endgültige Entscheidung darüber wird in den kommenden Monaten getroffen werden.

Die Situation zeigt, warum selbst Länder mit kleinen Streitkräften wie Estland (7.000 Soldaten, davon 3.75.000 Bodentruppen) gezwungen sind, einen so genannten "Zoo" verschiedener Waffentypen anzulegen.

Quelle: Breaking Defence