Audi verzichtet in der schriftlichen Kommunikation auf das Geschlecht

Audi wird in der Kommunikation keine Geschlechtertrennungen mehr verwenden. Der Autohersteller kehrt zur traditionellen Sprache zurück, ohne Unterstreichungen oder andere sprachliche Konstruktionen zur Geschlechtereinbindung, berichtet der SWR unter Berufung auf einen Sprecher des Audi-Werks Neckarzulm.
Was bekannt ist
Bereits im Jahr 2021 hatte Audi angekündigt, eine geschlechtersensible Sprache in seine Kommunikationsregeln aufzunehmen, um die Vielfalt im Unternehmen zu betonen. Dieser Ansatz hat jedoch interne Kontroversen und sogar Rechtsstreitigkeiten ausgelöst. Ein Volkswagen-Mitarbeiter, der mit Kollegen bei Audi zusammenarbeitete, klagte gegen die erzwungene Verwendung geschlechtsneutraler Sprache. Im Jahr 2023 wies das Oberlandesgericht München die Klage ab, aber das Unternehmen setzte die Debatte fort.
Warum hat Audi seine Meinung geändert? Der offizielle Grund ist die Praktikabilität. Audi behauptet, dass die geschlechtsspezifische Sprache Probleme bei der Verwendung von Texten aus Pressemitteilungen in automatischen Übersetzern und Textlesern verursachte. Daher beschloss das Unternehmen, auf Unterstreichungen und andere grammatikalische Konstruktionen zu verzichten, die die Lesbarkeit der Texte erschwerten.
Audi versichert jedoch, dass die Grundsätze der Gleichberechtigung und Inklusion nicht verschwinden werden. Die interne Kultur des Unternehmens wird weiterhin für alle offen sein, aber jetzt ohne Sprachexperimente.
Quelle: SWR