Bis zu 800 km Reichweite und Betankung an jeder Tankstelle: Scania und DHL testen einen Elektro-Lkw mit einem Benzin-Generator.
Scania und DHL Group haben einen experimentellen Elektro-Lkw mit einem Benzingenerator vorgestellt - das Extended Range Electric Vehicle (EREV). Dieses Modell ist für Langstrecken konzipiert, auf denen die Ladeinfrastruktur noch nicht gut entwickelt ist.
Was bekannt ist
Formal handelt es sich bei diesem Lkw um ein Elektrofahrzeug, da er von einem Elektromotor mit einer Leistung von 230 kW (Spitzenleistung - 295 kW) angetrieben wird. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um ein Hybridfahrzeug: Das Fahrzeug verfügt über eine 416-kWh-Batterie, ist aber statt mit einer zusätzlichen Batterie mit einem 120-kW-Generator ausgestattet. Er wird zunächst mit Benzin, später mit Diesel oder HVO (hydriertem Pflanzenöl) betrieben.
Dieser Generator erhöht die Reichweite auf 800 Kilometer, was mehr ist als die 550 Kilometer der vollelektrischen Lkw von Scania mit ähnlichem Gewicht. Bei Bedarf kann der EREV an einer normalen Tankstelle aufgetankt werden.
Der Lkw hat eine Länge von 10,5 Metern, ein Höchstgewicht von 40 Tonnen und eine Nutzlast von rund 1.000 Paketen. Es ist auch möglich, einen Anhänger mit einem zusätzlichen Container zu ziehen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 89 km/h.
Trotz alledem ist der EREV nicht gerade eine Innovation. Scania hat bereits mit Hybrid-Lkw experimentiert, aber diese Versuche wurden als erfolglos eingestuft, weil die EU Hybride nicht als emissionsfreie Fahrzeuge anerkennt. Nun wurde das gleiche Konzept unter einem neuen Namen vorgestellt: Der Benzingenerator ist nicht die Hauptstromquelle, sondern eine "Hilfsstromquelle", mit der die gesetzlichen Beschränkungen umgangen werden.
Wo werden die Tests stattfinden?
Ein Elektro-Lkw mit EREV-Technologie wird ab Februar auf der Strecke Berlin-Hamburg in Deutschland eingesetzt, um im Rahmen von Post Parcel Germany Pakete zu transportieren. Wenn die Tests erfolgreich verlaufen, plant DHL, die Flotte zu erweitern.
Quelle: Scania