Probe für das Jahr 2050: Was über Kawasaki Corleo, ein wasserstoffbetriebenes Roboterpferd für den Geländeeinsatz, bekannt ist

Von Anry Sergeev | 07.04.2025, 12:38

Auf der Expo 2025 in Osaka hat Kawasaki das Corleo-Konzept vorgestellt (oder besser gesagt, mit den Hufen getreten) - ein vierbeiniges wasserstoffbetriebenes Roboterpferd. Es kann geritten werden, hat aber keine Räder und auch keinen Schwanz, dafür aber einen hybriden Wasserstoff-Elektro-Motor und das Design einer "Biker-Seele im Körper eines Transformators". Dies ist noch kein Fahrzeug, sondern ein Manifest: darüber, was Mobilität ohne Asphalt, ohne Benzin und ohne Kompromisse sein kann. Corleo ist kein Massenprodukt, sondern eher eine Vision: "Was wäre, wenn wir ein Motorrad mit einem Pferd kreuzen, künstliche Intelligenz hinzufügen und 'grünen' Wasserstoff in das Ganze stopfen würden?". Und wenn Sie denken, dass das wie ein Trailer für das neue Horizon Zero Dawn klingt, sind Sie nicht allein.

Spulen Sie vor bis jetzt.

Kawasaki Heavy Industries ist nicht nur ein Unternehmen, das Motorräder baut, die brüllen wie ein hungriger Tiger, und Roboter, die laufen wie Schweizer Uhren. Es ist ein ganzes Technik-Ungetüm mit jahrzehntelanger Erfahrung in allem, was einen Motor, Sensoren und den Wunsch nach Bewegung hat. Und der Kawasaki Corleo ist ein Konzeptfahrzeug, das seine seltsame, aber faszinierende Idee umsetzt: "Was wäre, wenn wir eine Fahrmaschine mit vier Beinen statt Rädern bauen und sie mit Wasserstoff betreiben würden?". Tatsächlich ist der Corleo eine Mischung aus Biker-Seele und Roboter-Füllung, die irgendwo an der Kreuzung von Motorradtechnik und Mech-Fiction geboren wurde. Im Moment ist er natürlich nur ein Spielzeug, das zukünftige Möglichkeiten aufzeigen soll. Kawasaki erforscht die Zukunft des Individualverkehrs für alle, die von einem Motorrad nicht genug bekommen können und denen die Geländegängigkeit eines Quads fehlt. Jetzt - einfach aufsteigen, losfahren, mit einem HUD-Bildschirm und im Einklang mit den Gewichtssensoren.

Der Kawasaki Corleo ist ein vierbeiniger Roboter, der wie ein Pferd geritten werden kann, aber mit Wasserstoff statt Hafer. Genau das ist es: ein stählernes Pferd auf ökologischem Treibstoff. Äußerlich ist er eine Mischung aus Biker-Ästhetik und reiterlicher Anmut, als hätte jemand ein Sportmotorrad und einen Hengst dazu gebracht, einen Abend allein in einem Labor zu verbringen. All dies sieht nicht nur spektakulär aus, sondern hat auch einen praktischen Sinn: Corleo ist für das Gelände, schwierige Landschaften und jene Momente gedacht, in denen gewöhnliche Räder nicht mehr funktionieren und die Seele nach Abenteuer verlangt.

Beeilen Sie sich jedoch nicht, eine Farbe für Ihren "Robocon" auszuwählen - die Markteinführung ist vorläufig für 2050 geplant. Das heißt, jetzt ist es mehr eine Phantasie der Ingenieure als eine Option für die nächste Shoppingtour in den Alpen. Aber das Konzept deutet es bereits an: Das Transportmittel der Zukunft wird nicht nur sauber, sondern auch spektakulär seltsam sein.

Zentauren aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung: Wer hat das eiserne Pferd gezähmt?

Die Corleo-Geschichte begann nicht mit einer öffentlichkeitswirksamen Ankündigung auf der Expo, sondern, einigen Quellen zufolge, mit einer leisen Frage irgendwo im F&E-Büro von Kawasaki im Jahr 2018: "Was wäre, wenn wir einen Roboter bauen würden, der sich wie ein Tier bewegt?". Und das war's - es ging los. Genauer gesagt - er lief auf vier Beinen. Natürlich gibt es keine offiziellen Berichte über den Start des Projekts - Ingenieurslegenden werden nicht in Pressemitteilungen geschrieben. Aber schon damals war die Idee von etwas geboren, das die Räder in der Vergangenheit stehen lassen und dort laufen konnte, wo sie sich gerade bewegten.

Wer genau den Corleo gezähmt hat, ist immer noch ein Geheimnis hinter sieben NDAs. Wir wissen nur, dass Takashi Torii, einer der Top-Leute von Kawasaki, bei der Präsentation glänzte, aber die wahren Helden, diejenigen, die dieses Cyber-Pferd zusammengebaut haben, bleiben im Dunkeln. Aber wir können mit großer Sicherheit sagen: Ein ganzer Techno-Zirkus hat an dem Projekt gearbeitet - Biker, Robotiker und, Sie werden es nicht glauben, sogar Spezialisten für Tierverhalten.


Damit sich die Maschine wie ein echtes Pferd bewegen kann, reicht es nicht aus, den Motor mit den Beinen zu verbinden. Illustration: джерело

Und das macht Sinn. Um ein Auto wie ein echtes Pferd zu bewegen, reicht es nicht aus, einfach einen Motor an den Beinen zu befestigen. Man muss wissen, wie das Tier sein Gleichgewicht hält, wie es sein Gewicht überträgt und wie es auf Hindernisse reagiert. Kawasaki hat wahrscheinlich ein Team zusammengestellt, das nicht nur durch Anweisungen, sondern durch Instinkte denkt - wenn auch durch simulierte.

Das Corleo wurde als ein Pferd konzipiert, das keine Angst vor Felsen, Hängen und der Zukunft hat.

Statt Hufe - Gummipfoten, statt Instinkte - Sensoren, statt GPS - künstliche Intelligenz. Im Mittelpunkt steht die Biomimikry, d. h. der Versuch, die Bewegungsabläufe von Lebewesen zu studieren und diese Fähigkeit auf eine Maschine zu übertragen. Denn wenn man durch ein Dickicht gehen oder über einen Schutthaufen klettern muss, leisten die Beine bessere Arbeit als jede Federung.


Die Entwicklung basiert auf der Biomimikry, also dem Versuch, die Bewegungsabläufe von Lebewesen zu studieren. Illustration: Kawasaki

Wie der Corleo funktioniert

Das Herzstück des Kawasaki Corleo ist ein 150-ccm-Wasserstoffmotor, der nicht die Räder antreibt (denn die gibt es hier nicht), sondern elektrischen Strom erzeugt und diesen an die Pfoten weiterleitet. Denn jedes der vier Beine arbeitet autonom und endet mit einem "Huf" aus Gummi, der sowohl auf dem Asphalt als auch auf dem Boden, wo selbst ein Panzer zögern würde, für Traktion sorgt. Die Bezüge zu den Klassikern des Fahrradbaus bleiben bestehen - zum Beispiel funktioniert die Pendelaufhängung (die bei einem Motorrad das Hinterrad hält und Stöße dämpft) jetzt in den Beinen des Corleo. Doch statt eines Rades ist es ein unabhängiges Roboterbein mit einem in Segmente unterteilten Gummihuf, der sich besser an den Untergrund anpasst. Denn rutschige Felsen oder ein sandiger Weg sind kein Grund zum Ausrutschen.


Anstelle von Rädern gibt es ein unabhängiges Roboterbein mit einem Gummihuf, der in Segmente unterteilt ist, um sich besser im Gelände festhalten zu können. Illustration: Kawasaki

Die Karosserie ist eine Mischung aus Metall und Kohlefaser. Er ist stabil, aber nicht wie ein Ziegelstein, denn er muss leicht und wendig bleiben. Angetrieben wird alles von einem 150-ccm-Wasserstoffmotor, der nicht direkt das Getriebe antreibt, sondern Strom für jedes Bein erzeugt. Auf diese Weise kann man die Bewegung jedes Beins separat steuern - fast wie ein Tier mit einem eigenen Gehirn für jede Gliedmaße.

Die Steuerung ist ein besonderer Nervenkitzel - sie ist so intuitiv wie bei einem Segway: Sie neigen einfach Ihren Körper, und Sensoren in den Fußstützen und der Lenkstange lesen Ihre Bewegungen. Es ist fast so, als würde man ein echtes Pferd reiten, nur dass dieses keine Angst vor Gewitter hat, kein Hengst ist und definitiv nicht beißt. All dies wird durch ein HUD-Display ergänzt, das Treibstoff, Navigation, Stabilität und das eigene Gewicht anzeigt, damit der Roboter besser ausbalanciert werden kann.

Äußerlich ist der Corleo ein reiner Kawasaki: schnittig, aggressiv, aus Metall und Kohlefaser, mit einem Scheinwerferschild, das eher wie ein Helm aus der Zukunft aussieht.

Und als Sahnehäubchen kann er auch noch über Hindernisse springen. Denn Vorwärtsfahren ist etwas für Räder, aber Corleo wurde erfunden, um über Ihre Vorstellungen von Transport zu springen.


Corleo springt über Hindernisse. Illustration: Kawasaki

Wie Corleo denkt, läuft und nicht umkippt

Corleo denkt, analysiert, hält das Gleichgewicht und fragt Sie nicht, wann Sie das letzte Mal Ihre Bauchmuskeln aufgepumpt haben. Alles dank der eingebauten künstlichen Intelligenz, die sowohl das Terrain als auch Sie in Echtzeit überwacht - jede Neigung des Körpers, jede Mikroschräge wird erfasst, verdaut und sofort in Bewegungskorrekturen umgesetzt. Wenn Sie also schief sitzen - Corleo hat die Situation bereits ausgeglichen, wahrscheinlich bevor Sie überhaupt daran gedacht haben.


HUD-Display mit Navigation. Illustration: Kawasaki

Jedes Bein ist eine separate Bordeinheit mit völliger Handlungsfreiheit. Bei den vier Beinen handelt es sich um vier unabhängige Einheiten, die sich an jedes Hindernis unter Ihren Hufen anpassen, von Felsen bis zu sumpfigem Glück. Und dann ist da noch das System zur Instabilitätsvorhersage" - klingt wie eine Diagnose, ist aber tatsächlich eine Funktion: Das Corleo scannt nach Risiken und passt die Schritte an, bevor es überhaupt anfängt, das Gleichgewicht zu verlieren.

Und das ist noch nicht alles. Das HUD-Display mit Projektionsnavigation ermöglicht es Ihnen, den Weg in der Nacht zu beleuchten, d. h. Corleo leuchtet grob gesagt unter seinen Füßen, um Sie vor Schwierigkeiten zu bewahren. Die Ingenieure haben analysiert, wie sich Pferde bewegen, um die Metallbeine so natürlich wie möglich zu gestalten. Und das Ergebnis? Ein Laufrad, das nicht nur Ihren Befehlen gehorcht, sondern auch von selbst weiß, wo es bleiben muss.


Ein HUD-Display ermöglicht es Ihnen, den Weg bei Nacht zu beleuchten. Illustration: Kawasaki

Ein Hauch von Skepsis

Als Kawasaki den Corleo auf der Expo 2025 in Osaka vorstellte, atmete das Internet schwer. Offensichtlich kam so etwas nicht an Posts wie "gimme two" und umgekehrt vorbei - neben "wow" gab es auch "pfft". Denn auch die Skeptiker schlummerten nicht: Jemand fragte sofort, wo man ihn eigentlich mit Wasserstoff befüllen kann, wie viel das kosten wird und warum wir bis 2050 warten müssen. Die Witzbolde fragen sofort: "Gibt es eine Vagina?". Und sie sind skeptisch über die Qualität der Visualisierung. Die einen bewundern das Design und die Technik, die anderen erinnern daran, dass zwischen "Konzept" und "Geschäft" eine Kluft liegt, gefüllt mit Problemen mit Logistik, Gesetzen und banalem Geld. Und auch wenn Corleo im Jahr 2025 nur eine schöne Attrappe ist, sind diese Fragen nicht unbegründet.


Für Corleo gibt es immer noch mehr Fragen als Antworten. Illustration: Kawasaki

Einige Zitate:

  • "Klingt wie ein nächtlicher Aprilscherz".
  • "Ein Reit-Pokémon? Nimm mein Geld!"
  • "Ist schon mal jemand auf einem geritten? Es ist nicht gerade ein sanfter Ritt. Außerdem würde das Ding bei all den Bewegungen und Stößen innerhalb eines Monats auseinanderfallen."
  • "Kann ich damit den Everest besteigen?" .... Ich brauche eingebaute Sauerstofftanks."
  • "Pferde sind wahrscheinlich billiger und besser."
  • "Gibt es ein Video von jemandem, der es reitet? Auch wenn es nicht springen kann. Ich habe genug Videos von mechanischen Stieren gesehen, um zu wissen, dass das katastrophal sein könnte. So ein Roboter könnte für den Transport nützlich sein, aber dafür haben wir ja Quad-Bikes."
  • "Ich werde den Scheiß kaufen. An Halloween werdet ihr mich alle als Ritter in glänzender Rüstung sehen, wie ich mit meinem treuen Ross über die Straßen Kaliforniens galoppiere oder die Fahrspuren teile oder wie auch immer man das nennt."
  • "Packen Sie mir drei von diesen Köstlichkeiten ein und beeilen Sie sich. Endlich ein mechanischer Schlittenhund. Das gefällt mir."
  • "Ich würde eher glauben, dass wir morgen Zeitreisen bekommen, als dass dieses Ding bis 2050 lebensfähig ist."
  • "Cooles Video, um reiche Idioten zum Investieren zu bewegen."
  • "Man weiß, dass es ein gutes Startup ist, wenn es eine beschissene 3D-Visualisierungsanzeige enthält."
  • "Als Motorradfahrer sage ich, dass dieser Sitz in Kombination mit diesen Bewegungen dein Becken zerstören wird."

Das Jahr 2050 liegt noch in weiter Ferne

Kawasaki hat es nicht eilig, die Corleo auf den Markt zu bringen, denn der voraussichtliche Verkaufsstart liegt im Jahr 2050. Der Corleo ist kein Gebrauchsgegenstand, sondern ein "Wenn"-Experiment, und gleichzeitig könnte er eine ernsthafte Geschichte darüber sein, wie der Verkehr aussehen könnte, wenn wir als Zivilisation endlich reif sind und mit Wasserstoff statt mit Benzin fahren.

Aber dieses "Konzeptpferd" hat mehr vor, als nur Menschen zu Ausritten in den Wäldern mitzunehmen. Mit der Fähigkeit zu klettern, wo die Räder weinen, könnte das Corleo der neue Freund von Rettern, Forschern, Inspektoren und denjenigen werden, die Öko-Touren durchführen, ohne der Natur zu schaden. Das Corleo eignet sich hervorragend für Reisen, bei denen es keine Straße gibt, man aber trotzdem fahren muss", und es ist auch ein großartiges Beispiel dafür, wie Japan seine grüne Strategie vorantreibt und sich in Richtung Kohlenstoffneutralität bewegt.

Aber zwischen "ideal" und "realistisch" gibt es viele Nuancen. Es braucht eine Infrastruktur für Wasserstoff, neue Gesetze für diese eisernen Zentauren, die Technologie ist noch nicht zu 100 % ausgereift, und der Preis, nun ja, seien wir ehrlich - er wird nicht für den täglichen Pendlerverkehr reichen. Doch selbst wenn der Corleo nie zum Mainstream wird, die Entwicklung selbst, die Sensoren, die Algorithmen, das Kontrollsystem - all das wird seinen Weg in andere Kawasaki-Produkte finden. Denn in diesem Spiel kommt es nicht nur auf die Ziellinie an, sondern auch darauf, wie wild und fantastisch man dorthin galoppiert.

Die Quintessenz


Leider ist die Corleo vorerst nur ein Mock-up. Illustration: Kawasaki

Der wahre Stand der Dinge ist folgender: Der Corleo ist vorerst ein Konzept, und Kawasaki ist diesbezüglich ehrlich. Was auf der Expo 2025 in Osaka gezeigt wurde, ist ein Mock-up. Schön, futuristisch, mit glänzender Karosserie und auffälligen Scheinwerfern, aber ohne echtes "Herz". Im Inneren ist es noch nicht die Art von Maschine, die man im Gelände fahren kann. Eher ein Teaser für die große Leinwand der Zukunft als ein Trailer für die Massenproduktion.

Ja, der Weg bis zur Markteinführung ist lang, kompliziert und mit vielen Fragen gespickt: Wo kann man Wasserstoff tanken? Wer wird die vierbeinigen Roboter beaufsichtigen? Wie viel wird das alles kosten? Aber es geht nicht darum, dass Corleo noch nicht fertig ist - es geht darum, dass es schon jetzt ein Umdenken darüber erzwingt, wie der Individualverkehr der Zukunft aussehen könnte. Eine neue Art der Interaktion zwischen Mensch, Maschine und Umwelt. Und bis jetzt ist es nur ein Modell - aber ein sehr lautes.