Das Schweigen einer Legende: Hideo Kojima enthüllt das Geheimnis des stummen Solid Snake im ersten Metal Gear

Von: Vladislav Nuzhnov | 08.04.2025, 11:49

1987 erblickte Metal Gear mit seinem Protagonisten Solid Snake, der von dem genialen Hideo Kojima erschaffen wurde, das Licht der Welt. Im Laufe der Zeit ist Snake zu einer der bekanntesten Figuren der Spieleindustrie geworden, aber in seinem Debüt erschien er als stumme und unerschütterliche Figur, die kein einziges Wort sprechen konnte.

Was bekannt ist

Kürzlich sprach Kojima über die Gründe für das Schweigen von Solid Snake, erinnerte sich an seine ersten Schritte bei der Arbeit mit Synchronsprechern und dachte über die technischen Beschränkungen der Vergangenheit nach.

In einem Interview mit An An erklärte Hideo Kojima detailliert, warum Solid Snake im ersten Metal Gear-Spiel, das Ende der achtziger Jahre veröffentlicht wurde, ein stummer Protagonist war:

"1986, als ich in die Spieleindustrie kam, konnten Spiele noch nicht sprechen. Die Figuren hatten keine Stimmen. Es gab noch nicht einmal eine Schriftart für Kanji-Zeichen, und die Zeichen wurden eins nach dem anderen angezeigt. Solid Snake, der Protagonist meines ersten Spiels Metal Gear (1987), wurde deshalb als stummer, harter Kerl geboren."

Doch die Technologie entwickelte sich rasant. Der legendäre Entwickler sagte, dass ein Jahr nach der Veröffentlichung von Metal Gear ein technologischer Durchbruch erfolgte, als NEC die CD-ROM2, eine Konsole mit Diskettenlaufwerk, herausbrachte. Diese Entwicklung kam Kojimas Wünschen entgegen:


"Seitdem die CD das Medium wurde, war es möglich, Sprachdialoge zu verwenden, was vorher nicht möglich war. Ich war einer der Ersten, der das Spiel umgestaltete.

Es war meine erste Erfahrung mit Sprachaufnahmen. Ich habe das Casting selbst durchgeführt, aber da ich ein völliger Außenseiter war, habe ich die Leitung an eine Agentur abgegeben. Ich nahm den ersten Hochgeschwindigkeitszug von Kobe und kam im Studio in Tokio an. Die Synchronsprecher standen bereits am Mikrofon.

Es blieb keine Zeit für eine Begrüßung oder gar ein Treffen. Es war ein verrückter Zeitplan, und alles wurde in fast einem halben Tag aufgenommen. Ich hatte keine Gelegenheit, eine Beziehung aufzubauen. Das Bedauern und die Enttäuschung über diese erste Erfahrung haben meine späteren Sprachaufnahmen stark verändert.


Heute sind seine Projekte mit Hollywood-Stars besetzt, und die Drehbücher und die Schauspielerei sind filmreif. Allein an diesem einen Beispiel sieht man, wie weit sich die Branche entwickelt hat.

Quelle: Automaton