Lektionen von der Frontlinie: Deutsche High-Tech-Waffen erwiesen sich in der modernen Kriegsführung als unwirksam

Von Mykhailo Stoliar | 11.04.2025, 08:03
Leopard 2A8: Die neue Grenze der militärischen Technologie Leopard 2A8. Quelle: Бундесвер

Deutsche Waffen, die an die Ukraine geliefert werden, erfüllen nicht immer die Erwartungen an einen ausgewachsenen Krieg. Das geht aus einem internen Bericht der Bundeswehr hervor, dessen Inhalt Journalisten von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung zur Verfügung gestellt wurde.

Was bekannt ist

In dem Bericht heißt es, dass die Komplexität des Einsatzes und die technische Anfälligkeit des deutschen Geräts das ukrainische Militär zwingen, die Ansätze für ihren Einsatz zu überdenken.

Auf einem Militärseminar in Sachsen sagte der stellvertretende Militärattaché Deutschlands in Kiew, viele von Deutschland gelieferte Waffentypen seien "für die Kriegsführung fast nicht geeignet". Von den acht untersuchten Systemen weisen die meisten kritische Einschränkungen auf.

Insbesondere das Panzerartilleriesystem PzH 2000 erwies sich als zu empfindlich gegenüber intensiver Nutzung - sein Rohr nutzt sich schnell ab und seine Software stürzt häufig ab. Die Leopard 1A5-Panzer sind zwar zuverlässig, haben aber eine schwache Panzerung, so dass sie hauptsächlich in rückwärtigen Stellungen eingesetzt werden. Der Leopard 2A6 ist zu schwer zu warten - es ist fast unmöglich, Reparaturen im Feld durchzuführen.

Die BMPs Gepard und Marder erhielten die besten Noten, da sie stabile Leistungen ohne ernsthafte technische Probleme zeigten. Unter den High-Tech-Systemen hat sich IRIS-T als wirksam für die Luftverteidigung erwiesen, aber die Ukraine hat einen Mangel an Raketen. Das Patirot-System hat gute Ergebnisse gezeigt, aber die Schleppausrüstung muss häufig gewartet werden und es mangelt an Ersatzteilen.

Das Gepard-System. Illustration aus Wikipedia
Das Gepard-System. Illustration: Wikipedia

Das ukrainische Militär versucht, seine Ausrüstung an die Kriegsbedingungen anzupassen. So wird zum Beispiel der Leopard 1 mit dynamischem Schutz und Anti-Drohnen-Strukturen ausgestattet.

Deutsche Politiker fordern, diese Erfahrungen zu berücksichtigen. Die Bundestagsabgeordnete Sarah Nunni von den Grünen betonte, wie wichtig es sei, eng mit der Ukraine zusammenzuarbeiten, um alle Details des Einsatzes kennenzulernen und diese Erkenntnisse in zukünftige Rüstungsbeschaffungen einfließen zu lassen.

Quelle: Tagesschau