Konflikt zwischen Dassault und Airbus: Entwicklung des europäischen Kampfjets der sechsten Generation wird sich verzögern

Von: Mykhailo Stoliar | 14.04.2025, 17:16

Eric Trappier, CEO des französischen Unternehmens Dassault Aviation, äußerte seine tiefe Unzufriedenheit mit den Fortschritten der Zusammenarbeit mit Airbus im Rahmen des FCAS-Programms (Future Combat Air System), das die Entwicklung eines neuen Kampfflugzeugs der sechsten Generation, des NGF, umfasst.

Was bekannt ist

In einem Interview mit Defence News sagte er, dass das Programm aufgrund chronischer Probleme bei der Aufteilung der Zuständigkeiten und Verzögerungen bei wichtigen Entscheidungen zu langsam vorankomme.

Trappier ist der Ansicht, dass die Partnerländer - Frankreich, Deutschland und Spanien - stärker in die Projektkoordinierung einbezogen werden und die Rollen der Durchführungsstellen klar definieren sollten. Seiner Meinung nach funktioniert das derzeitige Managementmodell nicht, und ohne Änderungen des Konzepts besteht die Gefahr, dass das künftige Flugzeug nicht rechtzeitig abhebt - der erste Flug wird für 2029 erwartet, und das Programm selbst soll 2026 anlaufen.

Trappier bezeichnete das Ungleichgewicht der Stimmen zwischen Dassault und Airbus als ein zentrales Problem. Das französische Unternehmen hat nur ein Drittel des Einflusses, während Airbus zwei Drittel hat, was zu ständigen Streitigkeiten über die Aufteilung der Verantwortlichkeiten führt. Dassault ist der Hauptauftragnehmer bei der Entwicklung des NGF, aber Entscheidungen werden oft von Partnern blockiert oder verzögert, vor allem von Airbus-Teams in Deutschland und Spanien.

Das FCAS-Programm wird von einem Unternehmenskonsortium unterstützt, zu dem neben Dassault und Airbus auch Indra Sistemas und Eumet gehören. Im Jahr 2022 unterzeichneten die Parteien einen Vertrag über 3,2 Milliarden Euro für den Bau der Plattform und die Bodenerprobung des Flugzeugs in der ersten Phase.

Die Kritik an FCAS wird auch von den französischen Behörden immer lauter, die befürchten, dass sich die als ehrgeiziges Gemeinschaftsprojekt konzipierte Initiative zu einer Quelle von Konflikten und Verzögerungen entwickelt.

Quelle: Defence News