Südkorea und Polen gründen Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung von Lenkflugkörpern für das Luftverteidigungssystem Homar-K

Das südkoreanische Unternehmen Hanwha Aerospace und die polnische WB Group haben eine Vereinbarung über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zur Herstellung von Lenkflugkörpern in Polen unterzeichnet.
Was bekannt ist
Das neue Unternehmen wird im Rahmen des Homar-K-Programms tätig sein, der polnischen Version des südkoreanischen Mehrfachraketen-Systems K239 Chunmoo. Hanwha wird eine Mehrheitsbeteiligung (51 %) erhalten, während WB Electronics 49 % besitzen wird. Die Gründung des Unternehmens muss von der polnischen Antimonopolkommission genehmigt werden.
An der Unterzeichnungszeremonie nahmen Vertreter der Regierungen beider Länder teil, darunter der stellvertretende polnische Verteidigungsminister Pawel Bejda, der südkoreanische Botschafter Hongmin Lim sowie das Management von Hanwha Aerospace und der WB Group.
Nach Angaben von Hanwha-Vertretern wird das Unternehmen Polens Verteidigungskapazitäten stärken und die Produktionsbasis des Landes ausbauen. Dem Plan zufolge wird das Unternehmen CGR-80-Lenkflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 80 km herstellen, die für das Homar-K MLRS bestimmt sind. Auch die Möglichkeit, diese Raketen in andere europäische Länder zu exportieren, soll geprüft werden.

Das koreanische Raketensystem K239 Chunmoo (Homar-K). Illustration: Agencja Uzbrojenia
Der Vorstandsvorsitzende der WB-Gruppe, Piotr Wojciechowski, betonte, dass die Aufnahme der Produktion in Polen ein strategischer Schritt zur Stärkung der militärischen Unabhängigkeit des Landes sei. Das Werk wird Arbeitsplätze für polnische Ingenieure und Arbeiter schaffen und den Aufbau einer lokalen Lieferkette fördern.
Im Rahmen des Homar-K-Programms hat Hanwha bereits zwei Verträge mit Polen über die Lieferung von 290 Chunmoo-Artilleriesystemen unterzeichnet, die Lenkflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 290 km abfeuern können. Die polnische Seite ist auch aktiv am Produktionsprozess beteiligt, indem sie die Systeme in ihr eigenes Jelcz 8×8-Fahrgestell integriert und das polnische Topaz-Kampfsteuerungssystem einsetzt.