Die 4chan-Website wurde gehackt, und Nutzer einer konkurrierenden Ressource erklärten sich verantwortlich

Von Viktor Tsyrfa | 15.04.2025, 21:11
4chan-Logoänderung: Was ist neu? 4chan-Logo. Quelle: 4chan.org

Das berühmteste anonyme Bilderforum 4chan ist offenbar gehackt worden. Die Seite war vom Morgen des 14. Mai bis zum Nachmittag des 15. Mai nicht erreichbar und ist derzeit wieder verfügbar, wenn auch mit Unterbrechungen. Auf der Website können Bilder anonym gepostet werden, ohne Registrierung oder sonstige Identitätsüberprüfung. Aus diesem Grund blühte die Anarchie auf dem Image Board schon immer und es wurde zu einer Plattform, auf der sowohl die besten Memes als auch die ekelhaftesten Dinge geboren wurden.

Was bekannt ist

Am 14. April ging 4chan.org offline. Keines der Hauptboards - /b/, /pol/, /g/ - wurde geladen, und die offiziellen Vertreter der Ressource schwiegen. In der Zwischenzeit meldete das 4channel-Forum (eine alternative Version mit weicherem Inhalt) ein angebliches Datenleck und einen schweren "Treffer" auf den Servern von 4chan, die vom Netz getrennt wurden, um die Kontrolle wiederzuerlangen.

Die Dinge wurden sogar noch interessanter, als das Doomer-Forum, eine relativ neue Gemeinschaft, die sich selbst als "Alternative zum toxischen 4chan" bezeichnet, anfing, Screenshots des administrativen Panels von 4chan und der internen Korrespondenz der Moderatoren zu veröffentlichen, und damit drohte, noch mehr Daten zu veröffentlichen. Sie behaupten, dass sie Zugang zu internen Protokollen, IP-Adressen, Informationen über Moderatoren, Standortdaten von Benutzern und sogar zum Quellcode der Plattform haben. Sie behaupten auch, dass sich unter den Administratoren und Moderatoren von 4chan viele Regierungsbeamte mit Sitz im District of Columbia befinden, die über E-Mail-Konten der Regierung mit der Endung .gov verfügen.

Die Doomer-Nutzer behaupten, dass der Angriff eine Art "Rache für die jahrelange Vergiftung des Internets" sei und spielen damit auf den toxischen Einfluss von /pol/ (dem politischen Zweig von 4chan) und dessen Kultur an. Gleichzeitig fordern sie einen "Wechsel zu ethischeren Gemeinschaften".

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war 4chan teilweise wieder online, aber ohne offiziellen Kommentar bleibt unklar, wie tief der Angriff war und ob es tatsächlich zu einem Datenverstoß kam.

Quelle: gizmodo.com