Nordkorea hat durch die Unterstützung Russlands etwa 20 Milliarden Dollar verdient und eine Menge Technologie erhalten.

Von: Mykhailo Stoliar | 18.04.2025, 08:25

Nordkorea liefert Waffen und Munition im Wert von Milliarden von Dollar an Russland und erhält dafür nicht nur finanzielle Gegenleistungen, sondern auch Zugang zu modernen Militärtechnologien. Dies geht aus einem Bericht des südkoreanischen Instituts für Verteidigungsanalyse (KIDA) hervor, der von NK News veröffentlicht wurde.

Was bekannt ist

Analysten zufolge hat Pjöngjang seit August 2023 etwa 21.000 Container mit Waffen nach Russland verschifft, zumeist auf dem Seeweg. Der Großteil der Lieferungen bestand aus 122-mm- und 152-mm-Artilleriemunition, Raketen, Bulsae-4 ATGMs und KN-23 ballistischen Raketen. Der Gesamtwert dieser Hilfe könnte 19,2 Milliarden Dollar erreichen.

Neben den Waffen erhält die DVRK auch Einnahmen aus anderen Quellen. So hat Russland etwa 630 Millionen Dollar für an Nordkorea gelieferte Technologie gezahlt sowie rund 280 Millionen Dollar für die Teilnahme von etwa 11.000 nordkoreanischen Militärangehörigen an Kampfhandlungen, vor allem in der Region Kursk.

Jeder Soldat erhielt ein monatliches Gehalt von 2.000 Dollar zuzüglich einer einmaligen Prämie, von der ein Teil angeblich zuerst an die nordkoreanische Regierung geht.


Illustration von Diktator Kim: KCNA

Analysten zufolge bevorzugt Pjöngjang den Tauschhandel: Anstelle von Bargeld setzt es auf Technologie, insbesondere in den Bereichen Atom-U-Boote, Flugzeuge der vierten Generation, Drohnen und sogar Langstrecken-Radarerkennungssysteme. Die technologische Unterstützung Russlands hat es Nordkorea wahrscheinlich ermöglicht, rasch Präzisionswaffen zu entwickeln und ein eigenes Radarflugzeug zu bauen.

Der KIDA-Analyst Park Yong-han glaubt, dass eine solche Zusammenarbeit den Einfluss Moskaus auf der koreanischen Halbinsel stärkt und gleichzeitig dem Kim-Regime hilft, in Zeiten regionaler Spannungen die Stabilität zu wahren.

Die britische Denkfabrik Open Source Centre hat massive Lieferungen aus der DVRK bestätigt, indem sie in den letzten 20 Monaten fast 16.000 Container mit Waffen nach Russland verfolgt hat. Sie wurden anhand von Satellitenbildern und 3D-Modellen von Frachtschiffen gezählt, wobei das Fassungsvermögen der einzelnen Container geschätzt wurde.


Die Methode der Analysten des Open Source Centre zum Zählen der Munition. Illustration: Reuters

Nach diesen Daten könnte die Gesamtzahl der gelieferten Artilleriegranaten zwischen 4 und 6 Millionen Stück liegen. Dies deckt sich mit Schätzungen ukrainischer Geheimdienste, wonach Russland seit Mitte 2023 4 Millionen Granaten erhalten hat.

Quelle: NK Nachrichten