Deutschland plant den Kauf von IRIS-T-Luftabwehrsystemen mit Langstreckenraketen

Von: Mykhailo Stoliar | gestern, 17:35

Die deutsche Luftwaffe hat den Bedarf an einer neuen Generation von Flugabwehrraketen für das IRIS-T-System angemeldet. Gemeint sind die fortschrittlichen IRIS-T SLX-Raketen, die sich derzeit in der Entwicklung befinden.

Was ist bekannt

Das berichtet Hartpunkt unter Berufung auf den stellvertretenden Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Lutz Kohlhaus. Ihm zufolge wird der neue Flugkörper die Wirksamkeit des Luftverteidigungssystems angesichts der aktuellen Bedrohungen deutlich erhöhen. Bei rechtzeitiger Auftragserteilung könnte der Konzeptnachweis bereits im Jahr 2029 abgeschlossen sein.

Der IRIS-T SLX-Flugkörper soll in der Lage sein, Luftziele mit einer Reichweite von bis zu 80 km und einer Höhe von bis zu 30 km zu bekämpfen, was einer Verdoppelung der Fähigkeiten der aktuellen IRIS-T SLM-Version entspricht. Der neue Flugkörper wird über einen modifizierten Zielsuchkopf mit Infrarot- und Radarsensoren verfügen. Dadurch wird eine genauere Zielbekämpfung in der letzten Flugphase gewährleistet.


Ein Modell des Flugkörpers IRIS-T SLX. Illustration: Hartpunkt

Dank seiner Mobilität wird das System in der Lage sein, in der Nähe der Front zu operieren, insbesondere an der Ostflanke der NATO, wo die schweren Patriot-Systeme anfällig sind.

Der Entwickler des Systems, Diehl Defence, plant die Entwicklung eines neuen Startgeräts, das sowohl mit SLM- als auch mit SLX-Raketen kompatibel sein wird. Damit können bis zu acht Raketen beider Typen gleichzeitig auf einer einzigen SAM eingesetzt werden, was die Möglichkeiten der Betreiber erheblich erweitern wird.


IRIS-T SLX; IRIS-T SLM; IRIS-T SLS. Illustration: Diehl

Die Bundeswehr hat bisher sechs IRIS-T SLM-Systeme bestellt, die Luftwaffe hat jedoch bereits eine Verdoppelung dieser Bestellung beantragt. Gleichzeitig ist das erste der im September 2024 beschafften Systeme noch nicht in Betrieb genommen worden, weil es nicht den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht. Obwohl die erste Einsatzbereitschaft im vergangenen Jahr angekündigt wurde, befindet sich das System noch in der Testphase.

Quelle: Hartpunkt