Nissan will im Rahmen der neuen Re:Nissan-Krisenstrategie weitere 11.000 Mitarbeiter entlassen und sieben Werke schließen
Sechs Monate nach der Ankündigung von 9.000 Stellenstreichungen verdoppelt Nissan den Umfang seiner Anti-Krisen-Maßnahmen. Das Unternehmen plant nun die Entlassung von insgesamt 20.000 Mitarbeitern weltweit - etwa 15 Prozent seiner derzeitigen Belegschaft von 133.580 Mitarbeitern. Die Maßnahmen sollen bis 2027 im Rahmen eines neuen Sanierungsprogramms namens Re:Nissan umgesetzt werden.
Was bekannt ist
Das Programm Re:Nissan soll Einsparungen in Höhe von 500 Mrd. Yen (3,4 Mrd. Dollar) bringen. Der japanische Automobilhersteller hofft, die geforderten Einsparungen durch den Abbau von 20.000 Arbeitsplätzen, die Schließung von 7 seiner 17 Autowerke und die Optimierung der Kosten in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Marketing, Management und Produktion zu erreichen.
Es ist noch nicht bekannt, welche Regionen davon betroffen sein werden, aber die USA bleiben ein Schlüsselmarkt: Dort hat Nissan rund 21.000 Beschäftigte und drei Werke.
Finanzielle Ergebnisse und Gründe für den Anti-Krisen-Kurs
Das Geschäftsjahr 2024 (Ende März) war für Nissan ein äußerst enttäuschendes Jahr. Der Nettoverlust belief sich auf 670,9 Mrd. Yen (4,5 Mrd. $), und der Betriebsgewinn fiel um 88 % auf 69,8 Mrd. Yen (472 Mio. $).
Gleichzeitig lag der weltweite Absatz des Unternehmens bei 3,35 Mio. Fahrzeugen und damit nur geringfügig unter den 3,37 Mio. Einheiten des Jahres 2023. Laut dem neuen CEO von Nissan Motor, Ivan Espinosa, der sein Amt am 1. April antrat, kann das Unternehmen bei diesem Verhältnis zwischen Umsatz und Kosten nicht bestehen. Er bezeichnete das Geschäftsjahr 2025 auch als "Übergangsjahr" zur Rentabilität im Geschäftsjahr 2026.
Im Dezember 2024 führte Nissan Fusionsgespräche mit Honda, die jedoch scheiterten. Honda bot an, Nissan in eine Tochtergesellschaft umzuwandeln, was jedoch abgelehnt wurde.