Deutschland verzögert die Entwicklung eines neuen Luftverteidigungssystems um ein Jahr
Die Entwicklung des LVS NNbS-Luftverteidigungssystems für die Bundeswehr liegt mindestens ein Jahr hinter dem Zeitplan. Die Hauptprobleme hängen mit der Produktion der neuen Plattform und der Integration von Waffen zusammen.
Das wissen wir
Das LVS NNbS-System wird aus drei Elementen bestehen: dem Skyranger-Luftabwehrraketen- und -geschützsystem, dem IRIS-T SLS-Luftverteidigungssystem und dem Kommando- und Kontrollzentrum, die alle auf dem Boxer-Gepanzerten Fahrzeug basieren. Die ersten Verzögerungen stehen im Zusammenhang mit der Entwicklung des neuen Boxer B0-Chassis, das die ursprünglich geplante C0-Plattform ersetzen soll. Diese Änderung ist auf die Notwendigkeit zurückzuführen, die Plattform zu vereinheitlichen und die Tragfähigkeit zu erhöhen.
Laut dem Bundesamt für Forschung und Entwicklung bleiben die technischen Risiken gering, jedoch wird die Entwicklung der neuen Basis zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen. Dies hat auch die Integration neuer kleiner Anti-Drohnen-Raketen von MBDA Deutschland betroffen, die auf dem Skyranger installiert werden sollen.
Skyranger 30-Luftverteidigungssystem mit SADM-Rakete. Illustration: Hartpunkt
Aktuell beträgt die voraussichtliche Verzögerung bei der Lieferung des Skyranger fünf Monate, was weniger ist als die vorherige Schätzung von 18 Monaten. Die Verzögerung soll durch einen großangelegten Produktionsstart von B0 durch Rheinmetall ausgeglichen werden.
Zur gleichen Zeit liegen andere Komponenten des Systems - IRIS-T SLS und der Kommando-Stützpunkt - etwa 12 Monate zurück. Für diese wurden bisher nur Entwicklungverträge unterzeichnet, ohne eine endgültige Bestellung für die Serienproduktion.
Quelle: Defence Network