Deutsche Armee soll bis 2029 "voll einsatzbereit" sein: Bundeswehr rüstet sich angesichts der russischen Bedrohung

Von: Mykhailo Stoliar | 26.05.2025, 13:48

Der Inspekteur der Bundeswehr hat den Kauf von Waffen, die Stärkung der Luftabwehr und die Erhöhung der Munitionsbestände so schnell wie möglich angeordnet. Alles im Hinblick auf einen möglichen Konflikt mit Russland bis Ende des Jahrzehnts.

Das wissen wir

Carsten Breuer, der Hauptinspekteur der Bundeswehr, hat ein Dokument unterzeichnet, das einen Aktionsplan für die Bundeswehr für die nächsten fünf Jahre umreißt. Bis 2029 soll die deutsche Armee vollständig mit Waffen, Ausrüstung und allem Notwendigen ausgestattet sein - zumindest um die Bedrohung aus dem Osten abzuwehren. Das Dokument trägt den Titel "Prioritätsfelder zur Steigerung der Einsatzbereitschaft", und seine Umsetzung wurde durch eine Lockerung der Haushaltspolitik des Landes ermöglicht.

Das Dokument fordert eine umfassende Stärkung der Luftverteidigung, insbesondere zum Schutz vor Drohnen, die in Konflikten zunehmend eingesetzt werden. Sowohl Kurzstrecken- als auch Langstreckensysteme wie der Patriot haben Priorität. Zudem muss die Bundeswehr ihre Fähigkeit für präzise Angriffe auf mehr als 500 km erhöhen, um den Feind tief hinter die Frontlinie "erreichen" zu können.

Ein weiterer Punkt ist prosaisch, aber wichtig: Es werden mehr Munitionsdepots benötigt, denn in einem Abnutzungskrieg sind Reserven von entscheidender Bedeutung.

Laut Reuters besteht die NATO darauf, die Luftverteidigungsfähigkeiten Deutschlands zu vervierfachen. Doch Berlin schließt ein Worst-Case-Szenario nicht aus. Laut Breuer und anderen NATO-Vertretern könnte Russland seine Armee bis 2029 durchaus wieder auf ein Niveau bringen, das ausreichend ist, um die NATO anzugreifen.

Ähnliche Bedenken wurden im vergangenen Herbst geäußert. Im Oktober 2024 warnte Bruno Kahl, der Leiter des deutschen Geheimdienstes BND: "Der Kreml sieht den Westen und insbesondere Deutschland als Feind, weshalb er einen möglichen Konflikt in den nächsten Jahren nicht ausschließen kann. Dies gilt insbesondere, da Deutschland der zweitgrößte Hilfslieferant für die Ukraine ist.

Quelle: Reuters