Chinas Exportbeschränkungen bedrohen die globale Autoindustrie

Nach der COVID-19-Pandemie waren Produktionsstopps bei Fahrzeugen aufgrund von Komponentenengpässen und gestörten Lieferketten weit verbreitet, doch jetzt befürchten Branchenorganisationen neue Probleme. Diesmal könnte die Ursache in den Beschränkungen für den Export seltener Erden aus China liegen.
Das wissen wir
Die europäische Zulieferervereinigung für Autoteile (CLEPA) schlägt in Erklärungen an Reuters und andere Publikationen Alarm. Mehrere europäische Produktionslinien haben bereits den Betrieb eingestellt oder die Produktion zumindest reduziert. Wenn sich nichts ändert, könnte laut CLEPA dies zu viel größeren Problemen führen.
Die Ursache sollte in den Exportbeschränkungen gesucht werden, die die chinesische Regierung für seltene Erden, Magnete und andere Komponenten verhängt hat, die für die elektrifizierende Automobilindustrie von entscheidender Bedeutung sind. Der Export solcher Elemente aus China erfordert eine Exportlizenz, und von Hunderten von Anträgen im April wurden nur ein Viertel genehmigt.
Die deutsche Industrieorganisation VDA (Verband der Automobilindustrie) sieht ebenfalls große Risiken für die europäische Autoindustrie, wenn sich die Situation beim Export seltener Erden aus China nicht bald ändert. Besonders da viele europäische Automobilhersteller bereits durch schwierige Zeiten gehen. Laut Reuters verhandeln diese Automobilhersteller bereits aktiv mit der chinesischen Regierung durch verschiedene Diplomaten und Regierungsbeamte aus anderen Teilen der Welt, um eine Lösung zu finden.
China kontrolliert fast die gesamte Produktion seltener Erden weltweit. Andere Länder können sie nur in minimalen Mengen, effektiv im Labormaßstab, produzieren. Laut Andreas Kroll, Geschäftsführer von Noble Elements, gibt es in den nächsten drei Jahren für Auto- und Komponentenhersteller keine Lösung, außer eine Vereinbarung mit China zu treffen.
Quelle: Reuters