Die deutsche Polizei hat begonnen, Fahrer mit Handys mithilfe von intelligenten Kameras zu fangen

Von Volodymyr Kolominov | heute, 07:03
Deutsche Straßen werden smarter: Kameras fangen Fahrer mit Handys Die deutsche Polizei hat begonnen, intelligente Kameras einzusetzen, um Fahrer mit Handys in der Hand zu identifizieren. Quelle: Roadpol

Das deutsche Bundesland Rheinland-Pfalz hat ein System zur Erkennung von Fahrern eingeführt, die beim Fahren telefonieren. Zu diesem Zweck hat die örtliche Polizei eine niederländische Entwicklung übernommen.

Das wissen wir

Es handelt sich um das MONOcam-System, das in den Niederlanden entwickelt wurde. Das Gerät verwendet eine hochauflösende Kamera und künstliche Intelligenz, um automatisch Fahrer zu identifizieren, die beim Fahren Gadgets nutzen.

Die Kameras werden normalerweise an hohen Orten, wie Brücken, platziert, von wo aus sie die Straße ständig überwachen. Wenn das System eine mögliche Straftat bemerkt, speichert es das Videomaterial. Dann überprüft ein Polizist das Filmmaterial manuell. Wenn kein Verstoß vorliegt, wird das Video umgehend gelöscht.

Die niederländische Polizei verwendet MONOcam seit 2021. Laut der lokalen Staatsanwaltschaft sind bereits 50 solcher Systeme in Betrieb. Der Unterschied zu den bekannteren stationären Kameras besteht darin, dass mobile MONOcam normalerweise für einige Stunden an demselben Ort aufgestellt wird wie der Bediener. Konventionelle Blitzer stehen monatelang am selben Ort und arbeiten vollständig automatisch - wie Radarfalle.

MONOcam wurde bereits zuvor in Deutschland getestet, aber erst jüngste Änderungen im Gesetz erlaubten den Einsatz des Systems. Verstöße können mit einer Geldstrafe von 100 Euro und einem Strafpunkt für die Nutzung elektronischer Geräte beim Fahren bestraft werden. Die Strafe kann strenger ausfallen, wenn der Fahrer eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellt.

Das System hat seine Kritiker. Der ADAC, der größte Automobilclub Deutschlands, ist besonders unzufrieden. Sie sind besorgt über mögliche Verletzungen des Datenschutzes. Befürworter des Systems entgegnen jedoch, dass die Kameras strikt im Rahmen des Gesetzes arbeiten und nur darauf abzielen, die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Bisher ist MONOcam nur in Rheinland-Pfalz im Einsatz, aber wenn es erfolgreich ist, könnte das System in anderen deutschen Bundesländern eingeführt werden.

Quelle: Autoweek