Ukrainische Abgeordnete schlagen vor, mobiles Internet während Luftangriffen abzuschalten

Die Werchowna Rada prüft die Möglichkeit, das mobile Internet in bestimmten Gebieten der Ukraine während der Shahed-Angriffe temporär einzuschränken, um es feindlichen Drohnen zu erschweren, sich zu orientieren.
Das wissen wir
Der Ausschuss für nationale Sicherheit, Verteidigung und Aufklärung der Werchowna Rada hat eine spezielle Arbeitsgruppe eingerichtet, um die Initiative des Militärs zu analysieren, die vorschlägt, das mobile Internet in Gebieten mit aktiven Kamikaze-Drohnangriffen vorübergehend abzuschalten. Der Abgeordnete Oleksandr Fediyenko erklärte dies in einem Interview mit der BBC.
Die Gruppe umfasst Vertreter der Streitkräfte, Mobilfunkanbieter, Geheimdienste und technische Experten. Die Aufgabe besteht darin, technische oder rechtliche Lösungen zu finden, die verhindern, dass der russische "Shahed" die Infrastruktur der ukrainischen Mobilfunknetze nutzt.
Eine Möglichkeit besteht darin, die Datenübertragung in Gebieten, in denen Drohnen gesichtet werden, vorübergehend zu deaktivieren. Laut Fediyenko würde eine solche Maßnahme helfen, sie von ihrer Route abzubringen oder die Übertragung von Video und Daten unmöglich zu machen. Gleichzeitig räumte er ein, dass dies eine unpopuläre Entscheidung sei, die Unmut in der Bevölkerung verursachen könnte. Derzeit ist jedoch keine Rede von einer vollständigen Abschaltung der Kommunikation in gesamten Regionen - nur von punktuellen Einschränkungen.
Das Parlament arbeitet auch separat an der Frage der Abonnentenidentifikation. Es ist bekannt, dass ukrainische SIM-Karten in einigen Shahed-Drohnen gefunden wurden. Laut den Anbietern bleiben mehr als 80 % der Nutzer in der Ukraine anonym - ungefähr 25 Millionen Abonnenten. Dieses Maß an Anonymität gibt es in keinem anderen Land.
Die Arbeitsgruppe wird in den kommenden Tagen ihre Ergebnisse und vertraulichen Empfehlungen vorlegen.
Quelle: BBC