Der schwedische Roboter "Hund" Luna hat ein echtes künstliches "Nervensystem" IntuiCell erhalten

Von: Anry Sergeev | gestern, 15:27

IntuiCell (Schweden), ein 2020 an der Universität Lund gegründetes Startup, hat einen Roboter "Hund" namens Luna vorgestellt, der tatsächlich der erste Roboter mit einem funktionalen digitalen "Nervensystem" ist. Diese Technologie ermöglicht es Robotern, ihre eigene "künstliche nervöse" Wahrnehmung zu entwickeln. Es geht nicht nur darum, schnell auf Befehle zu reagieren, sondern auch um die Fähigkeit, anpassungsfähig und autonom zu arbeiten, wobei Umweltbedingungen und sogar die "Gefühle" des mechanischen Körpers berücksichtigt werden.

Der Ansatz von IntuiCell basiert darauf, das biologische Nervensystem zu imitieren und dessen Architektur in Software zu übertragen. Luna muss nicht auf massiven Datenbanken oder Offline-Simulationen trainiert werden - sie "lernt" direkt in der realen Welt, indem sie ihr Handeln und ihre Fehler in Echtzeit analysiert. Wie Viktor Luthman, der CEO des Unternehmens, erklärte: "Das ist die erste Software, die es einer Maschine ermöglicht, auf die gleiche Weise wie ein Mensch oder Tier zu lernen."

Das Wesen der Technologie ist die Implementierung eines Systems, das die Arbeit der peripheren und zentralen Komponenten des menschlichen Nervensystems simuliert. Das bedeutet, dass Roboter nicht nur Berührung, Druck oder Temperatur erkennen, sondern auch selbstständig Entscheidungen über Reaktionen treffen können, wie das Zurückziehen des Manipulators bei übermäßiger Belastung oder Überhitzung.

In den Demovideos wird Luna gezeigt, wie sie versucht zu stehen und sich wie ein neugeborenes Welpen oder Giraffe anzupassen, und dabei ihr Gleichgewicht ohne menschliches Eingreifen allmählich verbessert.

Das Ziel von IntuiCell ist es, die Technologie auf komplexere Plattformen auszuweiten, wie glumanoide Roboter, die Erkundung tiefsee oder interplanetare Missionen, bei denen keine vorherigen Trainingsdaten verfügbar sind. Der Einsatz solcher Maschinen könnte in extremen Umgebungen nützlich sein, wie auf dem Mond, dem Mars oder in Katastrophengebieten.

IntuiCell hat Finanzierung von Navigare Ventures (Schweden), SNÖ Ventures (Norwegen) und EU-Fonds erhalten. Das Unternehmen bereitet sich jetzt darauf vor, das System zu skalieren und auf verschiedene Arten von Robotern anzuwenden, von vierrädrigen Plattformen bis hin zu zukünftigen mobilen humanoiden Systemen.

Schwedische Entwickler nutzen eine fortgeschrittene künstliche Intelligenzarchitektur, die in Echtzeit taktile und räumliche Rückmeldungen gibt. Dies ermöglicht es dem Roboter nicht nur, äußere Signale wahrzunehmen, sondern auch aus den gesammelten Erfahrungen zu lernen, wie es lebende Organismen tun. Die Technologie konzentriert sich auf Anwendungen in komplexer Fertigung, Medizin, Rehabilitationstechnik und Pflege.

Laut den Entwicklern besteht das Ziel nicht darin, menschliche Intelligenz als solche zu imitieren, sondern eine effektive körperliche Schnittstelle für Maschinen zu schaffen - fähig zu analysieren, anzupassen und zu handeln, ohne dass eine direkte Fernsteuerung erforderlich ist.

Im globalen Kontext könnte dies ein wichtiger Schritt in Richtung einer größeren Autonomie und Sicherheit von Robotern sein, die in Umgebungen agieren können, in denen die menschliche Präsenz begrenzt oder unerwünscht ist, wie beispielsweise in Einrichtungen mit gefährlichen Materialien, bei der Erkundung der Tiefsee oder in Katastrophengebieten. Es wird erwartet, dass die ersten Prototypen 2026 präsentiert werden.

Quelle: 1e9.community