Humanoiden haben es nicht geschafft: Hochkarätiges Debüt der 'besten Roboter der Welt' in Deutschland gescheitert
In München wurde eine Präsentation vorbereitet, die ein "Manifest der deutschen Ingenieurskunst" im Zeitalter der KI sein sollte - doch anstelle einer Technologiemesse wurde es zu einer Anekdote. David Reger, Geschäftsführer des Startups Neura Robotics, versprach der Öffentlichkeit, "den besten humanoiden Roboter des Planeten" zu zeigen. Leider war der Roboter nicht bereit ... und nicht, weil er den Text vergessen hatte - er war einfach irgendwo auf der Autobahn stecken geblieben.
Trotzdem betrat Reger die Bühne wie ein echter Showman, riss effektiv das schwarze Tuch vom 4NE1-Roboter-Modell und fügte hinzu: "Wir werden das ein wenig weniger spektakulär machen müssen." Der Roboter blieb reglos und das Publikum hatte Fragen.
4NE1 ist ein Prototyp eines humanoiden Roboters mit sieben Kameras, Lidar und "lebendigen" Armen, so sein Schöpfer. Allerdings gibt es noch keine KI darin, wie bei den meisten ähnlichen Projekten. Tatsächlich wurde ein Körper ohne Gehirn auf die Bühne gebracht - ein klassisches Genre in der Welt der Robotervorstellungen.
Reger sagte, dass die Ingenieure bis zum Morgen an den letzten Feinheiten gearbeitet hätten, sodass die Technik "keine Zeit hatte, dorthin zu kommen". Ein Unternehmenssprecher fügte später hinzu: Eine unerwartete Straßensperrung sei schuld gewesen. Nun, das klingt futuristisch.
Auf der Veranstaltung wurden einige einfachere, bereits funktionierende Roboter gezeigt und Partnerschaften mit Hyundai in den Bereichen Schweißen und Schiffbau angekündigt. Der Preis für einen einzelnen 4NE1 liegt bei etwa 50.000 € und Verkaufspläne im Industriesektor sind bereits für dieses Jahr angestrebt. Anfragen von Kunden sollen vorliegen, aber "es gibt noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass jeder Roboter möchte", gibt Reger zu.






Während die USA und China im Hinblick auf die Anzahl und Funktionalität von Robotern konkurrieren, bleibt Europa, laut dem Bericht von Accenture und Mario Draghi, ein Produzent, aber kein Anwender: Fast die Hälfte der Serviceroboter wird in der EU produziert, aber nur 15 Prozent werden genutzt.
Quelle: Bloomberg