Deutschland fordert von Apple und Google, DeepSeek aus dem App Store und Google Play zu entfernen

Von: Russell Thompson | gestern, 15:54

Deutschland beschuldigt die chinesische KI-App DeepSeek, Daten an Server in China zu übertragen. Apple und Google haben einen offiziellen Antrag erhalten, den Dienst zu entfernen. Der Grund sind die Übertragungen von Benutzerdaten an Server in China, wo sie möglicherweise in den Besitz der örtlichen Behörden gelangen könnten.

Dies wurde offiziell von der Berliner Datenschutzbeauftragten Meike Kamp angekündigt. Laut ihr ignorierten die Entwickler eine im Mai erhaltene Warnung: Die App sollte entweder aufhören, Daten außerhalb der EU zu exportieren, oder den deutschen Markt verlassen. Es wurden keine Maßnahmen ergriffen, sodass die Aufsichtsbehörde einen offiziellen Sperrantrag gestellt hat.

Das wissen wir

DeepSeek, das chinesische Pendant zu ChatGPT, das aktiv als schneller und intelligenter Assistent beworben wird, ist bereits in mehreren Ländern unter Verdacht geraten. Italien hat es bereits aus App-Stores entfernt, die Niederlande haben die Nutzung von DeepSeek auf Regierungsgeräten verboten, und die USA erwägen ein Gesetz, das die Nutzung chinesischer KI-Modelle in Regierungsbehörden einschränkt.

Darüber hinaus könnte DeepSeek laut Reuters mit Chinas Militär- und Geheimdiensten verbunden sein. Dies verstärkt die Bedenken, dass Benutzerdaten (einschließlich ihrer Anfragen und Anhänge) nicht nur für kommerzielle, sondern auch für politische Zwecke verwendet werden könnten.

Apple und Google müssen die App jetzt entweder freiwillig in Deutschland entfernen oder überzeugende Beweise vorlegen, dass die persönlichen Daten der Benutzer durch europäische Standards geschützt sind. Wenn keine der Bedingungen erfüllt wird, wird DeepSeek blockiert. Dieser Fall könnte einen Präzedenzfall schaffen: Europa verschärft zunehmend seine Anforderungen an digitale Dienste, insbesondere wenn es um Unternehmen aus Ländern mit aggressiven Datenschutzrichtlinien geht.

Quelle: Reuters