Ein chinesisches Schiff hat ein Bundeswehrflugzeug mit einem Laser "beleuchtet": Berlin kocht, Peking schweigt
Berlin hat nach dem Vorfall im Roten Meer ein starkes diplomatisches Signal an Peking gesendet. Laut dem deutschen Außenministerium hat ein chinesisches Kriegsschiff während einer routinemäßigen Patrouille im Rahmen der EU-Operation ASPIDES einen Laser auf ein Bundeswehrflugzeug gerichtet. Der Vorfall gefährdete das Leben der Besatzung und beeinträchtigte die Sicherheit der Mission, die eine wichtige Handelsroute vor Angriffen der jemenitischen Houthi-Miliz schützt.
Ein Aufklärungsflugzeug, das zur maritimen Überwachung im Roten Meer eingesetzt wird, wurde während einer routinemäßigen ASPIDES-Mission ohne Grund oder vorherigen Kontakt von einem chinesischen Kriegsschiff, das zuvor mehrmals in der Gegend gesehen wurde, mit einem Laser angegriffen
Bis zu 700 deutsche Truppen sind an der ASPIDES-Mission beteiligt, und die Teilnahme der Bundeswehr wurde Ende Januar vom Bundestag verlängert. Nach dem Vorfall landete das deutsche Flugzeug an einem Stützpunkt in Dschibuti und setzte dann seine Mission fort. "Das ist vollkommen inakzeptabel", sagte Berlin und berief den chinesischen Botschafter ein, um eine Erklärung zu erhalten.
Peking hat bisher noch nicht offiziell reagiert. Auch die Europäische Kommission hat sich zurückhaltend geäußert. Der Vorfall kommt inmitten wachsender Bedenken in der EU über den Einfluss Chinas auf kritische Technologien und Infrastrukturen.
Was ist ASPIDES?
ASPIDES ist eine Marineoperation der Europäischen Union, die 2024 ins Leben gerufen wurde, um die Navigation im Roten Meer und im Golf von Aden zu schützen. Der Name stammt von dem griechischen Wort "ἀσπίς" - "Schild" - und symbolisiert den defensiven Charakter der Mission.
Die Operation war eine Reaktion auf zahlreiche Angriffe der Houthi auf Handelsschiffe seit dem Beginn des Israel-Hamas-Konflikts. Das Hauptziel von ASPIDES ist es, die sichere Passage von zivilen und Frachtschiffen auf einer der wichtigsten Seerouten der Welt zu garantieren, die täglich von etwa 12 % des globalen Handels genutzt wird.
- Die Mission umfasst Schiffe, Flugzeuge und Drohnen aus EU-Ländern.
- Deutschland leistet bis zu 700 Truppen, Patrouillenflugzeuge und Schiffe.
- Der Mandat der Mission erlaubt Konvoi-Begleitungen, Luftaufklärung und Reaktionen auf Drohnen- und Raketenangriffe.
Quelle: DW