Japans neue Mega-Maschinen: Rettungsroboter sollen Trümmer räumen und Katastrophen bekämpfen
Ein Konsortium aus der Waseda-Universität sowie den Unternehmen Murata Manufacturing, Tmsuk und SRE Holdings arbeitet derzeit an einem neuen Typ von Großrobotern, die speziell für den Einsatz nach Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Taifunen entwickelt werden. Der erste Prototyp des rund 300 Kilogramm schweren Roboters soll 2026 vorgestellt werden, die Serienproduktion ist für 2029 geplant.
Was bekannt ist
Das Ziel: ein autonomer Rettungsroboter, der sich mit bis zu 5 km/h fortbewegt und Lasten bis zu 100 kg tragen kann. Damit wäre der Roboter in der Lage, Trümmer zu räumen und Menschenleben zu retten — auch unter schwierigsten Bedingungen, etwa in Gebieten ohne Mobilfunk oder GNSS-Abdeckung.
Die Energieversorgung stellt eine besondere Herausforderung dar. Möglich wäre ein Batteriewechselsystem, bei dem der Roboter eine von zwei verbauten Akkus selbstständig tauscht — ein Konzept, das bereits bei chinesischen Humanoiden zum Einsatz kam.
Anders als China und die USA, die derzeit den Markt für humanoide Roboter dominieren, setzt Japan gezielt auf eine spezialisierte Nische. Der Fokus liegt auf Rettungsrobotik — eine Entscheidung, die sowohl zur technischen Stärke als auch zur kulturellen Offenheit Japans gegenüber Robotern passt.
Allerdings könnten hohe Produktionskosten durch den ausschließlichen Einsatz japanischer Komponenten die breite Anwendung begrenzen. Dennoch sehen die Entwickler großes Potenzial: Japan ist stark von Naturkatastrophen betroffen und verfügt über eine alternde Bevölkerung — ein robuster, autonomer Helfer könnte hier den Unterschied machen.
Der weltweite Markt für Katastrophen-Roboter wird bis 2030 auf rund 12 Milliarden US-Dollar geschätzt. Länder wie Indonesien oder die Philippinen könten ebenfalls Interesse zeigen. Entscheidend wird sein, ob Japan eine tragfähige Balance zwischen Größe, Beweglichkeit und Kosten findet.