Deutsche Autoindustrie gegen die Statistik: E-Autos verlieren in der EU an Popularität

Von Michael Korgs | 03.08.2025, 22:48
Rückläufiger E-Auto-Markt: Deutsche Automobilindustrie unter Druck Rückgang der E-Auto-Verkäufe belastet deutsche Automobilindustrie. Quelle: AI

Der europäische Elektroautomarkt zeigt erstmals seit Jahren eine Verlangsamung – die Verkäufe fielen um 6%, was Berlins ambitionierte Pläne zur Elektrifizierung des Verkehrs bis 2030 in Frage stellt.

Was bekannt ist


Nach Eurostat-Daten wurden 2024 in der EU 1,45 Millionen neue batteriebetriebene Elektroautos registriert – 6,1% weniger als 2023. Der Anteil der E-Autos bei Neuzulassungen sank von 14,6% auf 13,6%, was für deutsche Autokonzerne zum Kopfzerbrechen werden könnte, die Milliarden in die Elektrifizierung investiert haben.

Besonders aufschlussreich ist die geografische Verteilung der Verkäufe. Dänemark (51,3%), Malta (37,7%) und Schweden (34,9%) demonstrieren das, was Deutschland trotz seiner mächtigen Industrie noch nicht erreichen konnte. Gleichzeitig bleiben osteuropäische Nachbarn – Polen (3,0%) und die Slowakei (2,4%) – weit zurück.

Das Paradox des Jahres: Plug-in-Hybride, die deutsche Hersteller als Übergangstechnologie betrachteten, fielen um 6,5%, während herkömmliche Hybride um 12,7% auf 3,95 Millionen stiegen. Das könnte signalisieren, dass Verbraucher nicht bereit für den vollständigen Umstieg auf Elektro sind, sich aber auch nicht mit dem Aufladen von Plug-in-Modellen beschäftigen wollen.

Für Volkswagen, BMW und Mercedes bedeutet das die Notwendigkeit, Strategien zu überdenken. Trotz des Wachstums der Gesamt-E-Auto-Flotte um 32,4% könnte die Verlangsamung der Neuzulassungen dazu zwingen, die Geschwindigkeit der Verbrenner-Produktionseinstellung und Investitionen in Ladeinfrastruktur zu überdenken.