Wenn dein WLAN dich beobachtet: Neue Technologie sieht durch Wände – ganz ohne Kamera

Ein Forscherteam der Carnegie Mellon University hat eine Technologie vorgestellt, die unser Verständnis von Überwachung auf den Kopf stellt. Statt Kameras, Sensoren oder Mikrofone nutzt sie einfach das WLAN-Signal – ja, genau den Router, der da still in der Ecke blinkt. Mithilfe der Reflexionen dieser Funkwellen kann das System erkennen, ob sich Menschen im Raum bewegen – sogar wenn dazwischen eine Wand steht.
Das Ganze funktioniert ein bisschen wie Echolot oder Fledermausnavigation. Der Mensch bewegt sich, das Signal verändert sich, der Algorithmus erkennt die Muster und erzeugt daraus eine Silhouette. Kurz gesagt: Der Router wird zum Radar, und die Wand ist plötzlich kein Hindernis mehr.
Die Entwickler betonen die guten Absichten: etwa die Überwachung älterer Menschen, ohne Kameras im Schlafzimmer; oder der Einsatz in Krankenhäusern, wo Privatsphäre zählt. Auch sicherheitskritische Infrastrukturen könnten profitieren. Klingt vernünftig – bis man sich fragt, wie lange es dauert, bis diese Technologie auch für weniger noble Zwecke eingesetzt wird.
Besonders heikel: Die Technik funktioniert ohne spezielles Equipment. Man muss nichts hacken, nichts installieren. Es reicht, in der Reichweite eines ganz normalen WLAN-Signals zu sein.
Wir leben längst in einer Welt, in der Kameras uns überall beobachten. Doch diese Entwicklung geht noch weiter: Jetzt wird der Funk selbst zur Überwachungsquelle. Dein eigenes WLAN – der stille Mitleser in deinem Wohnzimmer.
Und ganz ehrlich? Die Aluhut-Fraktion wirkt plötzlich gar nicht mehr so verrückt. Vielleicht sollten wir wirklich anfangen, auch den Router einzuwickeln.