Ist 99 % des Internets gefährdet? Die USA verschärfen die Kontrolle über Unterseekabel

Als Reaktion auf wachsende Bedrohungen aus China und anderen ausländischen Ländern hat die US-amerikanische Federal Communications Commission (FCC) neue Regeln verabschiedet, die darauf abzielen, den Ausbau zu beschleunigen und die Sicherheit von Unterseekabeln zu verbessern. Diese Kabel tragen etwa 99 Prozent des weltweiten Internetverkehrs und unterstützen täglich Transaktionen im Wert von 10 Billionen US-Dollar.
Nach Angaben des FCC-Vorsitzenden Brendan Carr erleichtern die neuen Maßnahmen nicht nur den Lizenzierungsprozess, sondern stellen auch strenge Sicherheitsanforderungen und Beschränkungen für ausländische Unternehmen auf, die als potenzielle Bedrohung für die nationale Sicherheit anerkannt werden.
"Wir wollen nicht nur den Ausbau neuer Unterseekabel vorantreiben – wir wollen auch sicherstellen, dass diese Kabel sicher sind".
Was sich unter den neuen Regeln ändern wird:
- Vereinfachung der Lizenzierung für Unterseekabel
- Strengere Anforderungen an die Cyber- und physische Sicherheit
- Ein Verbot der Teilnahme von Unternehmen, die von "feindlichen Staaten" kontrolliert werden
- Anträge von solchen Unternehmen werden nun standardmäßig abgelehnt, es sei denn, es kann nachgewiesen werden, dass keine Bedrohung für die Sicherheit der USA besteht
Warum es wichtig ist
FCC-Kommissarin Olivia Trusty betonte, dass Unterseekabel besonders anfällig für Spionage, Sabotage und verdeckte Überwachung sind, und China sowie Russland aktiv Technologien entwickeln, die solche Kommunikationen überwachen und sogar beeinflussen können. "Unsere globalen Gegner erkennen dies, und wir können diese Realität nicht ignorieren," fügte Trusty hinzu.
Kontext
Die Entscheidung ist Teil einer umfassenderen US-Strategie zur Begrenzung des Einflusses Chinas in kritischen Technologien, einschließlich Künstlicher Intelligenz, 5G/6G und internationaler Dateninfrastruktur. Die USA wollen die Führungsrolle in der digitalen Sicherheit behalten und wirtschaftliche sowie Verteidigungsinteressen schützen.