Kyivstar-Aktien steigen an der Nasdaq: +17% für den Tag und Wette auf "friedliches Signal"

Von Russell Thompson | heute, 12:19
Wie der Markt auf Gerüchte über Friedensgespräche reagiert: der Fall Kyivstar "Friedensgespräche" und Kyivstar-Aktien: der Markt kann zwischen den Zeilen eindeutig lesen. Quelle: Veon

Kyivstar-Aktien zeigten am zweiten Handelstag an der Nasdaq einen deutlichen Anstieg von +17%. Vor dem Hintergrund der Nachrichten über Verhandlungen zur Beendigung des Krieges signalisierte dies den Investoren, dass der Markt eindeutig bereit ist, auf ein "friedliches Szenario" zu setzen.

Das wissen wir

Kyivstar bedient mehr als 23 Millionen Mobilfunkkunden in der Ukraine und hat längst die Grenzen eines gewöhnlichen Betreibers überschritten: Das Portfolio des Unternehmens umfasst Streaming, Taxi-Dienste und digitale Gesundheitsdienste. Im vergangenen Jahr ging Kyivstar eine Partnerschaft mit Elon Musks Starlink ein, um Satellitenkommunikation zur Sicherung seiner Infrastruktur gegen russische Angriffe einzusetzen.

Der Eintritt in die Nasdaq wurde durch eine Fusion mit einer SPAC (Spezialzweck-Akquisitionsgesellschaft) ermöglicht. Die Wertpapiere werden unter dem Ticker KYIV gehandelt und konnten bereits die Verluste des ersten Handelstags ausgleichen. Mark Malek, Vizepräsident von Siebert Financial, sagte, dass das Unternehmen Wachstumspotenzial habe, sich jedoch auf das High-Tech-Segment der Kommunikation konzentrieren sollte.

Die Aktien der Kyivstar Group Ltd. stiegen um 17 % (18.08.2025). Illustration: Bloomberg
Die Aktien der Kyivstar Group Ltd. sind um 17 % gestiegen (18.08.2025). Illustration: Bloomberg

Hinter Kyivstar steht das Mutterunternehmen Veon, ein in Dubai gelistetes Unternehmen, das etwa 90% der Aktien besitzt. Das Interesse an dem Unternehmen wird durch die Zusammensetzung des Vorstands, zu dem auch der ehemalige US-Außenminister Mike Pompeo gehört, verstärkt.

Investoren betrachten Telekommunikationsanlagen eindeutig durch das Prisma der zukünftigen Wiederherstellung der Ukraine. UBS berichtet, dass ihr Index europäischer Unternehmen, die von der Wiederaufbau nach dem Krieg profitieren könnten, seit Jahresbeginn um 32 Prozent gestiegen ist - im Vergleich zu bescheidenen 9,1 Prozent für den Stoxx 600.

Quelle: Bloomberg