NVIDIA bereitet einen neuen KI-Chip für China vor: schneller als das H20 und mit Blackwell-Architektur

Von Russell Thompson | heute, 17:41
USA beschränken H20-Lieferungen nach China: Wie NVIDIA mit der neuen B30A-Serie reagiert Während die USA und China Geopolitik spielen, spielt NVIDIA den Aktienmarkt. Quelle: Ars Technica

NVIDIA befindet sich erneut im Zentrum eines Technologiedramas zwischen den USA und China. Laut Reuters arbeitet das Unternehmen an einem neuen KI-Chip, der speziell für den chinesischen Markt entwickelt wird. Der interne Name lautet B30A und laut Quellen wird er leistungsfähiger sein als das aktuelle H20, obwohl die Ausfuhr solcher Produkte formal streng reguliert ist.

Das wissen wir

Der zukünftige Chip wird auf der Blackwell-Architektur basieren - jener, die einen Leistungsboost von 7 bis 30 Mal gegenüber der vorherigen KI-Plattform des Unternehmens bietet. Seine Konfiguration ist ein einzelnes Chip, das heißt, alle Hauptkomponenten befinden sich auf einem einzigen Kristall. In Bezug auf die Energie wird der B30A auf etwa die Hälfte der Blackwell Ultra GPUs geschätzt, die ein Dual-Chip-Schema verwenden.

Es ist geplant, Hochgeschwindigkeits-Speicher und die proprietäre NVLink-Technologie zur schnelleren Datenübertragung zwischen Prozessoren zu unterstützen. NVIDIA hofft, die ersten Testmuster bereits im September den chinesischen Kunden zu zeigen.

Doch die ganze Geschichte hat politische Untertöne. Zuvor hatte China deutlich gemacht, dass es die Verwendung von H20 in Bereichen, die mit Regierungsbehörden und Sicherheit zu tun haben, nicht empfiehlt. Darüber hinaus haben die Aufsichtsbehörden sogar die Käufe von NVIDIA-Chips durch Unternehmen wie Alibaba, Bytedance und Tencent ausgesetzt, während die Überprüfung im Gange ist. Der Grund ist die Besorgnis, dass das H20 nicht vollständig den Anforderungen an die nationale Sicherheit entspricht.

Die Situation wird dadurch verschärft, dass die USA im April die Ausfuhren des H20 nach China aufgrund des Risikos einer militärischen Nutzung verboten haben. Im Juli gaben die US-Behörden NVIDIA die Genehmigung für Lizenzen, aber nicht kostenlos: Medienberichten zufolge muss das Unternehmen 15 % der Gewinne teilen. Jetzt liegen alle Augen auf dem neuen B30A - ob er grünes Licht erhält oder in politischen Verhandlungen stecken bleibt, ist noch eine offene Frage.

Quelle: Reuters | Engadget