Japanische Medienriesen klagen Perplexity AI wegen Urheberrechtsverletzung

Von: Russell Thompson | heute, 14:36

Japans größte Verlage - Nikkei Inc. und Asahi Shimbun Co. - haben das amerikanische Startup Perplexity AI Inc. wegen Urheberrechtsverletzung verklagt. Die Unternehmen streben eine einstweilige Verfügung gegen die Nutzung ihrer Inhalte und eine Entschädigung von 2,2 Milliarden Yen (etwa 15 Millionen Dollar) jeweils an. Die Klage wurde vor dem Bezirksgericht Tokio eingereicht.

Das wissen wir bisher

Der Kern der Ansprüche ist, dass Perplexity die Inhalte der Zeitungen ohne Lizenzen verwendet hat, was laut den Verlagen deren Geschäftsmodelle untergräbt, indem es Leser und Werbeeinnahmen abzieht. Das Startup ignorierte außerdem codierte Hinweise, die anzeigten, dass die Inhalte nicht zur Nutzung freigegeben waren, und fügte Fehler hinzu, die den Ruf der Zeitungen schädigten.

"Dies stellt eine anhaltende und massive Nutzung der Arbeit von Journalisten ohne Vergütung dar. Wenn dies ungehindert bleibt, werden alle Medienunternehmen, die die Öffentlichkeit genau informieren wollen, leiden und die Grundlage der Demokratie wird untergraben," sagten Nikkei und Asahi.

Die Situation verdeutlicht den wachsenden Konflikt zwischen Verlagen und Unternehmen der künstlichen Intelligenz über Kontrolle und Gewinne aus der Nachrichtenverteilung. Ähnliche Rechtsstreitigkeiten finden derzeit nicht nur in Japan, sondern auch in den USA und Europa statt, wo die Urteile einen Präzedenzfall für die Anwendung von Urheberrechtsgesetzen auf generative KI schaffen könnten.

Kontext

Perplexity AI, mit Sitz in San Francisco und zuletzt mit 18 Milliarden Dollar bewertet, hat bereits Ansprüche von Forbes, Dow Jones und der Yomiuri Shimbun erhalten. Laut den japanischen Zeitungen hat das Startup seit Juni letzten Jahres ihre Inhalte reproduziert, Verbote ignoriert und Fehler erzeugt, die den Verlagen selbst zugeschrieben werden.

Die Situation entwickelt sich weiter und könnte den Ton für die globale Regulierung der Nutzung von Medieninhalten in Projekten der künstlichen Intelligenz bestimmen.

Quelle: Bloomberg