MI6 startet Silent Courier: Spionage-Rekrutierung jetzt im Darknet
Der britische Geheimdienst MI6 hat beschlossen, "online zu gehen" und ein neues Portal im Darknet namens Silent Courier gestartet. Durch dieses plant der Geheimdienst, potenzielle Informanten zu gewinnen - hauptsächlich in Russland, aber auch in anderen Ländern.
So funktioniert es
Der Zugang zu Silent Courier erfolgt über den Tor-Browser, der Anonymität bietet. Die Benutzer werden ermutigt, sensible Daten über eine sichere Plattform zu übermitteln. Der YouTube-Kanal von MI6 hat sogar ein Video-Tutorial veröffentlicht, das erklärt, wie man den Dienst nutzt.
Gleichzeitig warnt MI6, dass Sicherheit nicht nur ihre Sorge ist. Potenzielle Agenten wird geraten, sich über ein vertrauenswürdiges VPN zu verbinden und Geräte zu verwenden, die keine Verbindung zu ihrer tatsächlichen Identität haben. Auch E-Mail-Konten sollten neu sein - ohne Namen, Telefonnummern oder andere persönliche Informationen.
Kontext
Die Idee ist nicht neu: bereits 2023 appellierte der Leiter von MI6, Richard Moore, öffentlich an Russen, Geheimnisse zu teilen. Gleichzeitig startete die CIA einen ähnlichen Mechanismus auf Basis von Tor. Jetzt ist MI6 weitergegangen und hat die "virtuelle Tür" sichtbarer gemacht.
Der Start von Silent Courier fiel mit Moores Rücktritt als Direktor zusammen. Ihm folgt Blaise Metreweli, die erste weibliche Leitung von MI6, die zuvor die Position von "Q" innehatte und für technologische Innovationen verantwortlich war.
Um die Wirkung zu verstärken, wurde der Start von einem stilvollen Werbevideo begleitet: Wälder, Wüsten, ein einsamer Agent und eine Silent Courier-Oberfläche mit den Worten "Informationen übermitteln" auf Russisch. Fast wie ein James-Bond-Film, nur dass es diesmal echt ist.
Quelle: CNN