Grüne Energie kommt ins Stocken: OMV-CEO sagt, Europa wird bis 2050 nicht auf Gas verzichten
Während die EU über einen beschleunigten Übergang zu Solarpanelen und Windturbinen diskutiert, bleibt Gas die Hauptenergiequelle. Laut OMV-CEO Alfred Stern wird Europa noch jahrzehntelang von Gasimporten abhängig sein - mindestens bis zur Mitte des Jahrhunderts.
Warum Gas weiterhin benötigt wird
Stern betonte, dass Gas ein entscheidender Brennstoff für die Stromerzeugung und industrielle Heizungen sein wird. Das heißt, im Moment können wir nicht darauf verzichten, auch wenn Windparks und Solarkraftwerke aktiv entwickelt werden.
OMVs Hauptargument ist, dass zur Preissenkung nicht nur in „grüne“ Energie investiert werden muss, sondern auch die Kohlenwasserstoffproduktion parallel entwickelt werden sollte. Andernfalls riskiert Europa teuren Strom und Abhängigkeit von Lieferanten außerhalb der EU.
"Wir werden Gas länger brauchen, als viele vor drei oder vier Jahren dachten. Der einzige Weg, die Preise zu senken, wird sein, das Angebot zu erhöhen. Wir brauchen mehr Produktion".
Wetten auf Rumänien
OMV plant bereits für die kommenden Jahrzehnte. Das Unternehmen entwickelt das größte Gasfeld der EU, Neptun Deep, im Schwarzen Meer vor der Küste Rumäniens. Seine Reserven werden auf 100 Milliarden Kubikmeter geschätzt. Um zu verstehen: Das reicht für etwa vier Monate Verbrauch des gesamten Blocks. Der Start ist für 2027 geplant.
Kontext
Vor drei oder vier Jahren waren die Prognosen deutlich optimistischer: Es schien, dass grüne Energie Gas schneller verdrängen würde. Aber der Krieg in der Ukraine, Preiserhöhungen und die Verlangsamung von Infrastrukturprojekten haben gezeigt, dass der Verzicht auf fossile Brennstoffe länger dauern wird.
Und während die EU über das Tempo des grünen Übergangs streitet, bereiten sich Energieunternehmen wie OMV auf einen Notfallplan vor: Gas wird noch lange gebraucht werden.
Quelle: Bloomberg