Strava klagte gegen Garmin wegen beliebter Fitnessfunktionen

Die beiden Fitnessgiganten, die jahrelang zusammengearbeitet haben, treffen sich nun vor Gericht. Strava beschuldigt Garmin, Patente verletzt zu haben, und verlangt ein Verkaufsverbot für zahlreiche Geräte – von Sportuhren bis zu Fahrradcomputern.
Was ist bekannt
Die Plattform für Sportler Strava hat Klage gegen den Hersteller von Fitness-Gadgets Garmin, einen ihrer größten Partner, eingereicht. Es geht um zwei beliebte Funktionen, die von Tausenden von Sportlern genutzt werden: Segmente und Heatmaps.
Segmente ermöglichen es, gegen andere Läufer und Radfahrer (oder gegen sich selbst) auf bestimmten Streckenabschnitten zu konkurrieren. Anstatt die Zeit über die gesamte Strecke zu messen, können kleine Ziele auf jedem Abschnitt gesetzt werden – das motiviert während langer Trainingseinheiten. Heatmaps zeigen beliebte Strecken, auf denen andere Benutzer häufig aktiv sind. Dies hilft, sichere und bewährte Orte zum Laufen oder Radfahren zu finden.
Diese Funktionen wurden zum Kern des Konflikts zwischen Strava und Garmin.
Wer hat zuerst erfunden?
Strava reichte 2011 einen Patentantrag für "Segmente" ein und erhielt es 2015. Bei den Heatmaps ist die Geschichte ähnlich: Zwei Patente wurden 2014 und 2016 eingereicht, 2016 und 2017 genehmigt.
Eine interessante Tatsache: Das erste Garmin-Gerät mit Segmentfunktion wurde 2014 veröffentlicht, während die Heatmaps in den Produkten des Unternehmens bereits früher – 2013 – verfügbar waren.
Im Jahr 2015 schlossen die Unternehmen eine Vereinbarung, wonach die Funktion Live Segments von Strava auf Garmin-Geräten und -Apps verfügbar wurde. Doch nun ist Strava der Ansicht, dass Garmin den Vertrag übertreten hat und eigene Produkte auf Basis ihrer Technologien entwickelt hat.
Streit um Logos
Vor Kurzem hatte das Management von Strava einen weiteren Grund zur Unzufriedenheit. Wie der Produktdirektor von Strava, Matt Salazar, auf Reddit erklärte, war das Unternehmen über die neuen Anforderungen von Garmin an die API verärgert. Jetzt möchte Garmin, dass alle Produkte, die seine Programmierschnittstelle verwenden, das Logo des Unternehmens anbringen.
Strava behauptet, dass die Verletzung von Patenten und Vereinbarungen zu finanziellen Verlusten geführt hat. Das Unternehmen fordert, "den Beklagten [Garmin] zu verbieten, Geräte mit den angefochtenen Technologien herzustellen, zu verwenden, anzubieten, zu verkaufen oder zu importieren". Unter diese Definition fallen viele Garmin-Fitnessuhren, Fahrradcomputer und die Garmin Connect-App.
Garmin hat die Situation bisher nicht kommentiert.
Quelle:?Androidauthority