Rheinmetalls Skyranger 762: Wenn Drohnen kommen, antwortet die Minigun

Von Paul Schmitt | 15.10.2025, 18:41
Skyranger 762: Schlagkräftiger Drohnenschutz auf der AUSA 2025 vorgestellt Der Skyranger 762 auf dem ISV-C während seiner Präsentation auf der AUSA 2025 – leicht, mobil und eindeutig nicht in Stimmung für Drohnen. Quelle: Army Recognition

Auf der Messe AUSA 2025 hat American Rheinmetall gezeigt, dass man keine Raketen braucht, um Eindruck zu machen. Sie haben einfach ihr neues Luftabwehrsystem Skyranger 762 auf einen leichten Militär-Pick-up ISV-C von GM Defense geschraubt – und fertig war die fliegende „Anti-Drohnen-Mähmaschine“. Schnell, laut und mit eindeutigem Charakter – wie ein Konzert von Rammstein auf Rädern.

Was bekannt ist

Der Skyranger 762 ist ein Nahbereichs-Luftverteidigungssystem (U-SHORAD), das entwickelt wurde, um Drohnen, Mikrodrohnen und andere kleine Luftziele vom Himmel zu holen. Bewaffnet ist das Teil mit zwei M134D Miniguns im Kaliber 7,62 mm – laut Rheinmetall „genug, um den Himmel zu frisieren“.

Für die Zielerfassung sorgen ein EchoShield-Radar (4D, Ku-Band) und ein multisensorisches elektrooptisches Modul, das Ziele erkennt, die kleiner als eine Möwe sind. All das sitzt auf einem ISV-Cargo (ISV-C) – einem leichten militärischen Pickup, der auf dem Chevrolet Colorado ZR2 basiert. Zwei Sitze, offene Ladefläche und 90 % zivile Bauteile – das bedeutet: Wenn’s kaputtgeht, reicht eine Fahrt in die Werkstatt.

Technische Daten des Skyranger 762:

  • Zwei Dillon Aero M134D Miniguns (7,62 × 51 mm)
  • 3 000 Patronen pro Magazinblock
  • Gesamte Munitionskapazität ≈ 6 000 Patronen
  • Feuerrate bis zu 6 000 Schuss pro Minute
  • Effektive Reichweite bis zu 1 200 m

Das System kann Ziele erkennen, verfolgen und automatisch bekämpfen – selbst während der Bewegung.

Diese Fähigkeit verdankt es dem Echodyne EchoShield 4D Radar (Reichweite ≈ 30 km) und einem multispektralen EO-Paket (40× Optik, IR-Kamera, Laserentfernungsmesser bis 5,2 km).

Kontext

Rheinmetall hat bereits ganze Skyranger-Familien (z. B. Skyranger 30 oder Skyranger SHORAD) im Portfolio, aber der 762er ist der kompakteste und mobilste Vertreter. Keine Raketen, kein tonnenschweres Fahrgestell, kein logistischer Albtraum – einfach ein beweglicher, wendiger „Drohnen-Schredder“ für moderne Gefechte.

Der Haken

Das Kaliber 7,62 mm ist kein Zauberstab – gegen größere Drohnen oder Raketen wird’s eng. Aber in urbanen Einsätzen, wo Reaktionszeit und Beweglichkeit zählen, ist der Skyranger 762 so etwas wie die Schrotflinte gegen eine Mücke: laut, effizient und verdammt praktisch.

Quelle: www.armyrecognition.com

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