Microsoft-CFO stellt Xbox unter strikte Rentabilitätsbedingungen — Bloomberg-Untersuchung

Von Viktor Tsyrfa | heute, 20:27
Microsoft-CFO stellt Xbox unter strikte Rentabilitätsbedingungen — Bloomberg-Untersuchung Amy Hood. Quelle: cnet.com

Eine neue Bloomberg-Untersuchung berichtet, dass Microsoft-CFO Amy Hood ein Ziel von 30 % Gewinnmarge für Xbox im Jahr 2023 festgelegt hat – fast das Doppelte des Branchendurchschnitts (rund 17 %). Diese strenge finanzielle Benchmark, als 'Margenverantwortung' bezeichnet, wurde zum Auslöser für massive Entlassungen, Studio-Schließungen und Projektstornierungen in der Gaming-Abteilung des Unternehmens.

Laut FTC-Leaks erreichte Xbox im Geschäftsjahr 2022 nur eine Marge von 12 %, wobei der Durchschnitt der vorherigen sechs Jahre zwischen 10 % und 20 % lag. SP-Global-Analyst Neil Barbour bezeichnete 30 % als 'ein Ziel, das normalerweise von Verlagen gesetzt wird, die außergewöhnliche Ergebnisse erzielen.'

Die Auswirkungen waren gravierend: mehr als 10.000 Entlassungen bei Microsoft Anfang 2023, darunter 1.900 in der Gaming-Abteilung bis Januar 2024. Im Mai desselben Jahres schloss das Unternehmen die Studios Arkane Austin, Tango Gameworks, Alpha Dog Games und Roundhouse Games. Im September wurden weitere 650 Entlassungen vorgenommen, zusätzlich zu 9.000 Entlassungen im Juli 2025.

Unter den abgesagten Projekten waren das Perfect-Dark-Reboot, Everwild von Rare, Project Blackbird von ZeniMax Online und Contraband von Avalanche Studios.

Ehemalige Xbox-Manager hoben auch interne Widersprüche mit dem Game Pass hervor: Das Wachstum der Abonnentenzahlen verringert häufig die Gewinne aus direkten Verkäufen und verschärft den finanziellen Druck weiter. Die Preiserhöhung von Game Pass Ultimate im Jahr 2025 führte zu einer Welle der Unzufriedenheit und massenhaften Stornierungen von Abonnements.

Diese Situation wirft Zweifel an der langfristigen Stabilität von Xbox als Plattform auf, insbesondere wenn das Unternehmen weiterhin auf extrem hohe finanzielle Zahlen abzielt, ohne die Besonderheiten der Spieleindustrie zu berücksichtigen.

Quelle: www.bloomberg.com