KI-Brille entlarvt Fremde in Sekunden: Niederländischer Journalist zerstört Anonymität auf der Straße!
Ein niederländischer Tech-Journalist hat in Amsterdam demonstriert, wie einfach sich Fremde mit Hilfe von KI-Brille und Gesichtserkennung identifizieren lassen – der Versuch sorgt europaweit für Diskussionen über das Ende der Anonymität im öffentlichen Raum.
Was genau passiert ist
Der Journalist Alexander Klöpping zog mit einer smarten Brille durch das Amsterdamer Geschäftsviertel Zuidas, um für die niederländische TV-Talkshow „Eva“ zu zeigen, wie beunruhigend leistungsfähig aktuelle Gesichtserkennung ist. In einem auf X (Twitter) veröffentlichten Video sieht man, wie er Passanten in scheinbar belanglose Gespräche über den öffentlichen Nahverkehr verwickelt, während die Brille ihr Gesicht filmt und an eine angeschlossene KI-Software überträgt.
Auf einem separaten Bildschirm läuft parallel eine Anwendung, die dem Interface der bekannten Gesichtserkennungs-Plattform PimEyes ähnelt und in Echtzeit nach passenden Gesichtern im Netz sucht. Nach wenigen Sekunden erhält Klöpping Namen, Arbeitgeber und weitere öffentlich verfügbare Informationen und konfrontiert die Personen damit, die sichtbar überrascht reagieren, aber seine Treffer häufig bestätigen.
I went to Amsterdam's financial district to demonstrate how unsettling facial recognition software can be. For a segment on Dutch TV show Eva, we wanted to show how simple the technology has become, especially when combined with smart glasses. Just a few seconds of video during a… pic.twitter.com/eDxQ2XG3FO
— Alexander Klöpping (@AlexanderNL) November 20, 2024
Technischer Aufbau des Experiments
Im Video ist zu erkennen, dass die Brille als Kamera fungiert, während die eigentliche Rechenarbeit auf einem externen System stattfindet, das den Videostream analysiert.
Die Software extrahiert biometrische Merkmale aus dem Gesicht, gleicht sie mit einer umfangreichen Online-Datenbank ab und verknüpft Treffer mit Social-Media-Profilen und anderen öffentlich zugänglichen Quellen – ein klassischer Open-Source-Intelligence-Ansatz.
Klöpping betont in seinem Post, wie „einfach und vor allem unheimlich“ solche Systeme bereits heute funktionieren, insbesondere in Kombination mit unauffälligen Smart Glasses. Der Test zeigt, dass keine geheimen Regierungsdaten nötig sind: Schon frei verfügbare Dienste und Fotos aus dem Netz reichen, um normale Passanten quasi live zu „doxxen“.
Reaktionen und Debatte um Privatsphäre
Das Video verbreitete sich rasch über X, LinkedIn und andere Plattformen und wurde von Tech- und Datenschutz-Communities als Warnsignal interpretiert. Viele Kommentierende sehen darin den Beweis, dass die Kombination aus KI-gestützter Gesichtserkennung und Wearables die Grenze zwischen Online- und Offline-Identität endgültig verwischt.
Datenschützer verweisen darauf, dass die gezeigte Technik zwar beeindruckend sei, aber massive Risiken für informationelle Selbstbestimmung birgt, weil Menschen auf der Straße weder informiert noch um Einwilligung gebeten werden. Mehrere Beiträge fordern strengere Regulierung von Gesichtserkennung im öffentlichen Raum und klare Verbote für den Einsatz solcher Systeme in Consumer-Smart-Brillen.