ADAC hat die Ladesäulen an Autobahnen getestet – und bei vielen sollte man besser nicht anhalten

Von Paul Schmitt | heute, 14:35
ADAC hat die Ladesäulen an Autobahnen getestet – und bei vielen sollte man besser nicht anhalten Laden an der Autobahn: oft langsam, ungeschützt und frustrierend für E-Auto-Fahrer.. Quelle: KI

Der ADAC hat die Ladeinfrastruktur an 50 wichtigen Rastplätzen entlang deutscher Autobahnen untersucht – und das Ergebnis lässt jeden E-Auto-Fahrer erstmal tief durchatmen (und dann leise fluchen).

Was bekannt ist

Der ADAC hat 50 Autobahnraststätten entlang von 15 Hauptverkehrsrouten unter die Lupe genommen. Das Ziel: herausfinden, wie gut (oder eben schlecht) man dort ein Elektroauto laden kann. Die Bilanz ist ernüchternd:

  • Nur 13 von 50 Standorten erhielten die Bewertung „gut“. Keiner schaffte ein „sehr gut“.
  • Nur 25 % der Standorte verfügten über mindestens 10 Ladepunkte mit mindestens 150 kW Leistung.
  • Auf 22 % der Rastplätze standen ausschließlich 50 kW-Lader – ideal, wenn man viel Zeit (und Geduld) mitbringt.
  • 62 % der Standorte boten Ultra-Schnelllader mit 300 kW oder mehr – zwei sogar mit 400 kW.
  • An den meisten Ladepunkten: kein Dach, kein Licht, keine Plätze für Anhänger – Komfort sieht anders aus.
  • Zahlung? Eher ein Glücksspiel: Nur etwa die Hälfte der Stationen erlaubt Kartenzahlung direkt am Terminal. Auf 56 % der Rastplätze war der Endpreis vor Ladebeginn nicht einsehbar.

Der ADAC kritisiert: Wenn Elektromobilität wirklich alltagstauglich werden soll, braucht es mehr leistungsstarke Lader, mehr Transparenz bei den Tarifen – und einfach ein bisschen mehr Rücksicht auf die Menschen, die dort laden müssen.

 Die Top 3 der besten Ladeplätze:

  • Euro Rastpark Schweitenkirchen (A9) – Testsieger
  • Aral Autohof Königslutter (A2)
  • Rosis Autohof Fulda Nord (A7) – mit 400 kW Ladesäulen
     

Die schlechtesten Standorte:

  • Aral Autohof Bremen Hemelingen (A1) – keine Lademöglichkeit vorhanden
  • Total Autohof Großweitzschen (A14) – ebenfalls null Ladeinfrastruktur
     

ADAC


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Übrigens: Bei fast einem Drittel der getesteten Stationen war mindestens ein Lader defekt. Und kein einziger Ladepunkt hatte ein Dach. Willkommen beim „Komfort“ auf der deutschen Autobahn.

Wer also mit dem E-Auto durch Deutschland düst: Nehmt nicht nur das Ladekabel mit, sondern auch eine Extraportion Nerven.

Quelle: presse.adac.de