Tesla hat den Verkauf des in den USA hergestellten Model S und Model X in China eingestellt

Tesla hat Ende letzter Woche die Annahme von Bestellungen für neue Model S- und Model X-Fahrzeuge in China eingestellt.
Was bekannt ist
Der amerikanische Elektroautohersteller hat offiziell keine Änderung der Modellpalette für den chinesischen Markt angekündigt. Das Unternehmen hat lediglich die Möglichkeit, das Model S und Model X zu bestellen, von seiner lokalen Website entfernt.
In der Gigafactory von Tesla in Shanghai werden nur das Model 3 und das Model Y produziert, die größtenteils in China verkauft oder in andere asiatische Länder exportiert werden. Die teureren Model S und Model X wurden aus dem US-Automontagewerk des Milliardärs Elon Musk nach China importiert.
Der Stopp des Auftragseingangs erfolgte vor dem Hintergrund einer gegenseitigen Erhöhung der Zölle zwischen den USA und China. Auf US-Waren in China wird eine Abgabe von 125 Prozent erhoben, während auf chinesische Waren in den USA (mit Ausnahme von Smartphones und einigen elektronischen Bauteilen) eine Abgabe von 145 Prozent erhoben wird.
Nach Angaben des China Centre for Automotive Technology and Research machen das Model S und das Model X nur einen kleinen Teil der Verkäufe von Tesla in China aus - knapp 2.000 Fahrzeuge im vergangenen Jahr, verglichen mit 661.820 Einheiten des Model 3 und des Model Y.
Der Verlust des Model S und Model X wird sich zwar nicht sonderlich auf Teslas Verkäufe auf dem größten Automarkt der Welt auswirken, ist aber dennoch ein Schlag für die ohnehin schon wackelige Position des Unternehmens in China. Die Produktion im Werk in Shanghai ist seit sechs Monaten in Folge gesunken, und die Auslieferungen im ersten Quartal gingen um 22 Prozent zurück. Eine der größten Bedrohungen für Tesla in China geht von BYD aus, dem inzwischen größten Hersteller von "New Energy Vehicles" (so nennt man in China batteriebetriebene Elektroautos und Plug-in-Hybride).
Quelle: Bloomberg