Tesla will keine Fabrik in Indien bauen, trotz Anreizen der Regierung
Tesla hat keine Pläne, Autos in Indien zu produzieren, sagte der Minister für schwere Industrien des Landes, HD Kumaraswamy, am Montag. Stattdessen beabsichtigt das US-Unternehmen, Elektrofahrzeuge in das Land zu importieren.
Das wissen wir
Indien ist der drittgrößte Automarkt der Welt nach China und den USA, aber die Infrastruktur zum Laden von Elektrofahrzeugen ist dort fast nicht vorhanden. Die Pläne von Tesla, eine Gigafabrik in Indien zu bauen, werden seit Jahren diskutiert. Das Land wurde als idealer Ort für eine Produktionsausweitung betrachtet aufgrund seiner Lage in Südasien und der Rivalität mit China. Es würde Tesla ermöglichen, die Geschäftsbereiche zu diversifizieren, die derzeit stark auf die chinesische Fabrik angewiesen sind.
Die Verhandlungen stagnieren aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über Steuern und Haftungen. Tesla forderte niedrigere Einfuhrzölle, bevor man sich zur lokalen Produktion verpflichtet. Heute liegen die Zölle für Autos aus China bei bis zu 110 Prozent und für andere Länder bei rund 70 Prozent. Indien hingegen wollte Garantien für den Bau der Fabrik, bevor die Steuern gesenkt wurden.
Eine Reihe von Meetings zwischen Tesla-CEO Elon Musk und dem indischen Premierminister Narendra Modi führten nicht zu einem Durchbruch. Musk versprach Investitionen in Indien „so schnell wie möglich“ im Jahr 2023, aber eine geplante Reise im Jahr 2024 zur Unterzeichnung von Vereinbarungen kam nicht zustande. Das letzte Treffen in Washington im Februar befasste sich nicht mit Tesla.
Am Montag gab Indien eine neue Politik zur Anwerbung ausländischer Automobilhersteller bekannt, die ursprünglich für Tesla vorbereitet wurde. Unternehmen werden in der Lage sein, eine begrenzte Anzahl von Elektrofahrzeugen mit einem Vorzugssatz von 15 Prozent anstelle der derzeitigen 70 Prozent zu importieren. Teilnahmebedingungen:
- Investition von etwa 500 Millionen US-Dollar in die Herstellung von Elektrofahrzeugen in Indien
- Beginn der Aktivitäten innerhalb von drei Jahren nach Genehmigung
- Einhaltung der Anforderungen zur Verwendung lokaler Komponenten
Tesla sah sich erheblichen Herausforderungen gegenüber, während es die Möglichkeit der Errichtung einer Fabrik im Jahr 2023 erkundete. Die meisten seiner Lieferanten sind chinesische Unternehmen, und die Beziehungen zwischen Indien und China sind extrem angespannt. Lokale Lieferketten für hochmoderne Komponenten, einschließlich Batterien, Motoren und Leistungselektronik, sind in Indien praktisch nicht vorhanden. Tesla müsste sie von Grund auf neu schaffen.
Quelle: Reuters
